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Freitag, 11. November 2011

Kreativ schreiben und andere Hürden


Bücher:
 


Über das Schreiben gibt es jede Menge Bücher. In mein Bücherregal haben sich in laufe der Zeit einige Schriftsteller, die ihre Geheimnisse über das Schreiben preisgeben, einfach breitgemacht.



Bei solchen Autoren frage ich mich oft, wie sie Zeit dafür finden ein Bestseller zu schreiben, wenn sie die zu Verfügung stehende Zeit dazu verwenden „Leitfäden“ für das Schreiben zu schreiben. Ich vergleiche sie mit TV Köche, wie kann jemand behaupten, dass sie so super sind? Die wandern von TV Sender zu TV Sender, das was in ihren Restaurants gekocht wird, wird von anderen Köchen zubereitet. Dass was diese Meister der Nobel Cuisine mit viel Gerede als Hauptzutat, vor der Kamera zusammen brühen, kann ich nicht probieren, ich werde nie erfahren ob die gefeierte TV Köche so supergut sind, wie es behauptet wird.



Mit den Autoren von solchen Ratgebern geht es mir nicht anders, die haben so viele Ratgeber geschrieben, dass ich mich frage wann haben die ein Roman geschrieben? Ich habe noch nie ein Buch von Fritz Gesing, James N. Frei, Lajos Egri oder Elizabeth George gelesen, trotzdem reihen sich diese Schriftsteller als Sachkundige auf meine Regale. Ich muss gestehen an die Weisheiten gibt es nicht zu meckern aber womit haben diese Autoren schon mal unter Beweis gestellt, dass sie schreiben können? Haben diese Autoren, die Erkenntnisse von anderen übernommen? Ich denke ja, aber dann, sollte ich, anstatt ein Roman zu schreiben, lieber ein Ratgeber raus bringen? Beten Sie lieber dafür, dass ich so etwas nie tue.



Von Elizabeth George habe ich inzwischen ein paar Bücher gefunden, sie schreibt wirklich Romane. Von Frei und Egri finde ich nur diese Bücher, wo erklärt wird, wie der Roman geschrieben werden soll. Über Frei kann ich momentan nichts sagen, vielleicht kann er noch ein super Roman schreiben aber von Egri werden wir nichts Neues erwarten können, er ist bereits in den 60er gestorben. Von Louise Doughty las ich Die Wiege aus Stein, war nicht schlecht, hat mich aber nicht in Euphorie versetzt.



Woher haben diese Schriftsteller das Wissen? Schriftsteller ist kein Lehrberuf, zumindest nicht in Deutschland. Wer nichts publiziert hat, ist kein Schriftsteller. Ich würde die Beiden eher als Sachbuch Schreiber bezeichnen und als solche haben sie, ein verdienter Platz in meinem Bücherregal.

1.  Kreativ Schreiben
2.  Kreativ Schreiben für Fortgeschrittene


Diese zwei Bücher wurden von Fritz Gesing geschrieben, das Erste hat 257 Seiten, das Zweite 268, ich habe diese zwei Bücher vor einigen Jahren gekauft und inzwischen sind beide voll mit Markierungen über interessante Passagen wie

  1. „Kreative Strategien“

oder

  1. „Der Konflikt: Triebkraft einer dramatischen Geschichte“

 
auch


  1. „Wie erzeugt man Spannung?“

und


  1. „Figuren in Handlungsbetonten Roman“
  2. „Figuren in Charakterbetonten Roman


Ich möchte hier die beiden Bücher nicht abschreiben, belassen wir es bei diesen aufgezählten Punkten.

Es gibt unzählige Arten von Literatur und es hat jede eine Existenzberechtigung, selbst langweilige Literatur, für mich langweilig, wird gekauft und von einigen Lesern als Meisterwerk umjubelt. Was langweilige Literatur ist? Das ist die Literatur, die schon auf der ersten Seite das Ende verrät, warum soll ich weiter lesen, wenn ich schon das Ende kenne? Ich meine wirklich das Ende, es gibt Geschichten die mit dem Ende Anfangen und dann beginnt die Rückblende, jeder fühlt sich gezwungen weiter zu lesen, um zu erfahren, wie es zu dieser Situation kommen konnte, ein guter Schriftsteller macht es so spannend, dass keiner in der Lage ist, das Buch zur Seite zu legen. Es gibt aber Geschichten, die schon nach ein paar Seilen verraten, wer der Mörder ist, welche Paare zusammenbleiben, warum nur der Ring gestohlen wurde und nicht das daneben liegende Diamanten Collier. Das sind diese Bücher wo ich nach 10, 20 und wenn ich es schaffe dabei zu bleiben 100 Seiten mir immer noch das Geld zurück geben lassen möchte. Bei einige versuche ich weiter zu lesen, weil der Baum es nicht verdient hat, auf so eine sinnlose Weise missbraucht worden zu sein und ganz sicher nicht verdient so sinnlos zu sterben. Aber bei aller Liebe zu Flora des Landes, einige Bücher bleiben einfach ungelesen. Ich tauge nicht zu Märtyrer.

James N. Frey ist noch einer der es sich richtig gemütlich gemacht hat, in mein Bücher Regal, Bücher wie:

„Wie man einen verdammt guten Roman schreibt“
„Wie man einen verdammt guten Roman schreibt 2“

Natürlich sind hier in laufe der Zeit unzählige Markierungen an den Seiten angebracht. Nein keine Eselsohren, das würde ich ein Buch nie antun. Ich habe dreimal so viel Lesezeichen wie ich Bücher habe (es sind nicht wenige Bücher, Bücher sind noch mein Untergang, wie ich immer zu sagen pflege) des Weiteren gibt es selbstklebende Lesemarkierungen und unterstrichenen Stellen -- unter anderen.

  1. „Das Bindungsprinzip oder: Wie Sie Figuren im Schmelztiegel Halten“, (bei diesem Satz wird jedes Mal meine Kindheit wieder lebendig, ich werde in der Zeit entführt, wo ich gerade sieben oder acht Jahre alt war. Es gab damals eine Seifenoper, die sehr populär war unter der Bevölkerung, „La Caldera de el Diablo“ „Des Teufels Kessel". Das Wort Tegel ruft mir genau diesen Kessel wieder vor Augen".
  2. „Der innere Konflikt und seine Notwendigkeit“
  3. „Die Genres, die Schubfächer der Literatur“
  4. „Alles über Spannung“
  5. „Wie Prämissen funktionieren“

Auch von James N. Key

„Die Kraft des Mythos“

Ein Buch in den erklärt wird, wie mystische Strukturen und die Figuren in eine Geschichte einzubauen sind.

In diesem Buch geht es um den Helden, das Abenteuer und die Entwicklung des Bösewichts.

In sein Buch „Wie man einen verdammt guten Kriminalroman schreibt“ geht es um das Know How über Plot, Figuren und Hintergrunde des Geschehens. Ich habe natürlich auch die Steigerung, "Wie man ein verdammt guter Thriller schreibt".

Ein weiterer Schriftsteller der bei mir in Regal wohnt ist Lajos Egri, ich möchte mich nicht festlegen was Vor- und was Nachname ist, ich wage zu vermuten dass Egri sein Familienname ist aber die Möglichkeit steht fünfzig zu fünfzig und daher möchte ich lieber keine Wetten eingehen.

Zwei von seinen Büchern, die sich bei mir breitmachen, sind „Dramatisches Schreiben“ und „Literarisches Schreiben“.

Ich denke hier höre ich auf Bücher aufzuzählen, wer interessiert es schon? Ich habe die Erfahrung gemacht dass die meisten nichts dafür übrig haben leider. Fakt ist, dass obwohl ich unendlich viele Bücher über das Schreiben habe, ich bei meinen Versuchen irgendetwas zustande zu bringen, immer da sitze und mich frage „wie schaffe ich es, dass der (fiktive) Leser nicht aufhören kann zu lesen? Warum werden meine Figuren immer so flach? Ganz einfach, ich hasse Kitsch, habe aber eine üble Begabung dazu welches zu produzieren. Ich will in meine Geschichte Verzweiflung und Sehnsüchte einbauen, Hilflosigkeit gegenüber dem üblen Antagonisten. Leider ist es so, dass meinem Bedarf an Harmonie, sich auf das Schreiben überträgt. „Asche auf mein Haupt“ bei mir sind Helden nur Helden, sie haben keine Probleme, außer heldenhaft zu sein und alle andere retten, haben sie nichts zu tun. Sie sind nicht verzweifelt und würden niemals etwas Falsches tun, dagegen Schurken sind selten präsent, die tun ohnehin nichts Gutes. Wer will so was schon Lesen, nicht einmal mein fiktiver Leser kann etwas damit anfangen. Dabei ist der Schurke nur ein verzweifelter Vater, der nicht anders kann, weil seinem Kind sonnst stirbt. Vielleicht ist der Schurke ein engagierter Naturschützer oder sein Handeln ist seine letzte Möglichkeit ein gegebenes Versprechen an Sterbebett der Mutter einzulösen. Der Antagonist ist nicht immer nur böse, so wie der Held nicht immer nur gut sein kann. Solange sie nicht facettenreich sind, sind es keine lesenswerten Figuren.

Aber, auch wenn ich eingebildet klinge, ich habe Bücher in der Hand gehabt, wo ich mir sage „wenn so was verkauft wird, kann ich auch ein Verlag aufsuchen“. Das ist keine Angeberei, es ist einfach die Erkenntnis >>schlechter kann ich es auf keinen Fall machen<< dumm ist nur, dass ich mich schäme, die lesende Bevölkerung so etwas antun zu wollen, außerdem, wenn ich etwas auf Termin schreiben musste, würde ich ganz sicher sehr schnell die Freude daran verlieren. Das wäre schlecht.

Das eigentliche Thema, „Handwerk Schreiben“, zusammenfassend, muss ich sagen das, egal wie viele Bücher ich habe, es geht nichts über der Besuch eine Schreibwerkstatt. Der Austausch mit anderen ist ein sehr schöner Nebeneffekt, dass dieses wunderschöne Hobby mit sich bringt. Bedauerlich nur das, sowenig Menschen sich dafür interessieren.

Zu guter Letzt möchte ich die hier aufgezählte Bücher (ein kleiner Teil von meinen Büchern in Bereich Schreiben) sehr empfehlen, diese Ratgeber beantworten oft Fragen die spontan auftauchen wie „warum soll meine Figur ein Lebenslauf haben und auch noch ein Tagebuch führen?“ OK in der heutigen Zeit führt niemand mehr ein Tagebuch also musste meine Figur bloggen. Aber warum ist es wichtig, dass ich, beziehungsweiße die Figur darüber schreibt, wie er / sie darüber schreibt, wie das innere Wohlbefinden ist? Welche Sorgen er oder sie hat? Die Herkunft, der Beruf, die Sorgen und die Belastungen. Welche schockierenden Erlebnisse hat er oder sie in der Vergangenheit erlebt und welche Rolle spielen diese Erlebnisse in das heutige Geschehen? .....................

Die Antwort lautet, nur so und nicht anders kann ich meine Figuren wirklich kennenlernen. Bevor ich diese nicht richtig kenne, kann ich sie nicht zu lebendige Menschen machen. Platten, langweiligen Figuren, habe ich aber schon genug oder?

Ich wünsche alle die gern Schreiben ein schönen, Kreativen und Produktiven Wochenende.


 

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