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Sonntag, 26. August 2012

Buch schreiben "Woche 46"



Woche 46

Nur noch sechs Wochen bis der Schlussklappe fällt. Ich habe schon darüber nachgedacht ob ich diesen gelben Buchdeckel, nicht in Grün beklebe oder Rot, Schwarz täte es auch, Schwarz passt zu jede Gelegenheit und ist sehr dezent.

Sechs Wochen, dann werde ich dieses Buch, in der letzten Ecke des Bücherregals stecken und die anderen Bücher davor drapieren, ich will es nicht mehr sehen. Ich habe mich noch nie ein ganzes Jahr mit einem Buch beschäftigt und dieser hier sieht es dem entsprechen aus. Jedem Samstag wenn ich hier etwas darüber Schreibe, lese ich, die einzelne Passagen und schreibe hier etwas dazu. In diesem Buch habe ich: Gepinselt, geschrieben, kommentiert, markiert, gestrichen … und verbuddelt (unter andere Bücher auf meinem Schreibtisch) habe ich es auch.

Wir fangen diese Woche gleich mit einer Aussage von Ernest Hemingway.


»Wenn es etwas gibt, dass Ihnen in Ihrem Roman besonders gut vorkommt«  sagte Ernest Hemingway, »streichen Sie es«

Louise Doughty
Ein Roman in einem Jahr


Na dann, habe ich Glück, in meinem Roman kommt mir nichts besonders gut vor


Was er sagt, ist dennoch wert, in einem Winkel Ihres Verstandes gespeichert zu werden ……..

……… Als wirksames Gegengift für den Fluch jedes angehenden Autors: Der Schreibexzess

Louise Doughty
Ein Roman in einem Jahr


Über Balzac, der sicher einige bekannt ist, wenn nicht, ist zumindest die nach ihm benannte Kaffeekette, habe ich gelesen:

„Auf den Trümmern seines Verstandes sterben – Der Schreibexzess des Balzac"

So arbeitet Balzac wochen- und monatelang ohne Unterbrechung und gönnt sich keine Pause, solange nicht ein Werk vollendet ist. Und auch diese Zeiten der Unterbrechung sind immer kurz bemessen; »eine Schlacht folgt die andere«, ein Werk dem anderen wie Nadelstich auf Nadelstich in dem ungeheueren Gewerbe, das sein Lebenswerk ist:

Es ist immer dasselbe: Nächte um Nächte und immer neue Bände! Was ich aufbauen will, ist so hoch und weit …..“



Der Rest kann bei: http://thomaswollinger.com/6937 gelesen werden

Gut, Louise Doughty meint eher der Schreibexzess in sinne von:

„Schreibe dass, was du auf eine Seite erklären kannst, nicht auf dreißig“.

Ich weiß nicht ob Sie, die gerade hier lesen, in ihre stille Kämmerlein stunden mit dem Schreiben verbringen, es wird mir stets unbekannt bleiben, ob sie eher in telegrammstill ihre Gedanken weiter geben oder eher in eine etwas ausführliche Form. Ich habe ein großer Verbraucht am Buchstaben, das heißt, dass wenn ich erst mal fertig bin, mit schreiben, mit dem eigentlichen Schreiben, auf ein Blatt Papier, mit einem Bleistift, schon beim in Computer eingeben, die erste Streichungen durchführen muss. Ich sehe, was überflüssig ist, und kann mich doch nur unter Protest, davon trennen. Jetzt muss ich mich mit dem Gedanken befassen, auch das zu streichen, was mir besonders gut erscheint; will ich in Hemingways Fußstapfen treten? Ich denke nicht. Auf der anderen Seite, ist das Streichen nicht so tragisch, wenn Sie damit erst einmal angefangen haben, sind Sie erst in Fluss, geht es wie von selbst und es muss am Ende, darauf geachtet werden, nicht zu viel wegzunehmen.

In erste Linie geht es um das Schreiben, einfach die Worte auf dem Papier rieseln lassen und nicht aufzuhören, nicht auf der Formulierung zu achten und nicht auf die Rechtschreibung (Letzteres hätte bei mir sowieso kein Sinn). Schreiben so lange, bis Ihnen nichts mehr einfällt, sind Sie erst mal in Fahrt, wird immer ein weiterer Gedanke kommen. Es muss sowieso überarbeitet werden, zumindest ich, komme nicht ohne aus, weil dann finde, ich, dass der Satz an eine andere Stelle besser währe oder anders formuliert, besser verdeutlichen würde was ich sagen will /, was meine Figur für einen Kummer hat. Wo ich da, der Gedanke mit dem Schreibexzess einbringen soll, das, möchte mir bitte ein Profi erklären.


Fülle von Adjektiven und Adverbien in der Verkleidung der Betonung ein anderer, und erweiterte Metaphern sollten so rationiert werden, als gäbe es dafür ein gesetzliches Limit.

Louise Doughty
Ein Roman in einem Jahr


Die Sache mit den Adverbien, hatten wir schon, in der Woche vierunddreißig und auch in den fünfunddreißig, wenn ich mich recht entsinne. Da hatten wir das Streichen geübt. Nicht von ganzen Passagen, nur von Wörtern, aber immerhin, der Text wurde dadurch kleiner.
Die Sache mit den Adverbien, hatten wir in der Woche vierunddreißig und fünfunddreißig, Da hatten wir das Streichen geübt. Nicht von ganzen Passagen, nur von Wörtern, der Text wurde dadurch kleiner.

Ansonsten, sind da noch:

„Aua!, Oh!, Äh!“.

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Und wer sich jetzt darüber wundert, dass das Wort „nicht“ keine eigene Farbe hat, ich weiß nicht genau was es ist. Es ist eine Verneinung und mehr kann ich darüber nicht sagen. Ich weiß nicht wohin damit.



Artikel
Adverb


Adjektiv
Pronomen
Verb


Nomen
Numeral
Präposition


Interjektion
Konjunktion


Texte so zu rationieren, als würde eine Behörde mich überwachen und womöglich mir eine lange Freiheitsstrafe auferlegen, wenn mein Text zu lang ist, da muss ich sagen, ein Leben in ein deutsches Gefängnis, ist nicht so übel, ich bekomme ein Bett, ein Dach über dem Kopf, gesundheitlicher Versorgung, drei Mahlzeiten am Tag ………. nein, nach den Berichten, die ich gesehen habe über Deutsche Gefängnisse, betrachte ich es nicht wirklich als Albtraum ist aber auch nicht mein Ziel.


Im Allgemeinen würde ich davon abraten, sich an Ihren Liebsten zu wenden. Kritik würde Sie übermäßig kränken, Lob misstrauisch machen.

Louise Doughty
Ein Roman in einem Jahr



Gut, wenn ich jemand um eine Meinung bitte, muss, ich auch mit das was kommt umgehen können, es wird nicht immer etwas Schönes und Schmeichelhaftes sein. Allerdings, würde mir bei jemand der mir nahe steht, jeden Kommentar schon viel zu denken geben. Wenn es zu kritisch ist, bin ich geneigt alles noch mal zu lesen und darüber nachzudenken, wenn es positives Fittback ist, frage ich mich aber, ob sie sich nicht trauen mir die Wahrheit zu sagen, weil sie mich nicht verletzen wollen. Von meiner Familie weiß nur mein Sohn, was ich tue, und er nimmt kein Blatt vor den Mund. Da kann ich immer hundertprozentig sicher sein. Ansonsten finde ich es gut, wenn Personen die einer vollkommen unbekannt sind, darüber urteilen. Eine gute Möglichkeit ist eine Schreibwerkstadt zu besuchen, wo Sie vorher noch nie waren. Sie bekomme nicht nur die Kritik, Sie bekomme auch ein warum. „Die Stelle gefiel mir nicht“, ist keine wirkliche Hilfe. Der Hinweis: "Es ist eine wirklich brenzliche Situation, warum hat er keine Angst. Der Tapferste von allen Tapferen hätte in diese Situation auch mal Angst gehabt, und wenn es nicht um sich selbst, dann um die, die auf ihm bauen“ hilft mir viel mehr.


…….. wäre es wichtig wenn Sie sich einer Schreibgruppe anschließen würden……

…… Ist Ihnen die Anonymität die eine solche Seite bittet wichtig, finden Sie im Netzt auch andere Online Schreibgruppen ………

Louise Doughty
Ein Roman in einem Jahr


Ich habe einige online Gruppen probiert und meine Antwort ist ein klares „NEIN“, ich würde eher, zu einer richtigen Schreibwerkstadt raten, wo Sie ein Mal in der Woche hingehen, wo andere sind, die genau wie Sie kreativ sind und wo sie wissen, dass sich keiner dank der Anonymität, ein scherzt, mit Ihnen erlaubt. Das Leben findet außerhalb von dem Internet statt. Außerdem, in solchen online Gruppen, sind alle zu sehr damit beschäftigt ihre Bücher an den Mann zu bringen, sie kümmern sich nicht um den Neuling, den eventuell auf etwas konstruktive Kritik hofft.


Schreibkurse und Lesegruppen, sind ebenfalls geeignete Orte, um Gleichgesinnte zu treffen. ……..

…….. Sie brauchen jemand, der Sie nicht nur Kritisiert, sondern seine Kritik auch begründen kann.

Louise Doughty
Ein Roman in einem Jahr


Ja, Schreibkurse sind wirklich gerade so perfekt um die richtigen Personen kennenzulernen und begründete Kritiken zu erhalten. Ich habe wieder einmal vor einem Jahr ein Schreibkurs besucht, und machte eine wunderbare Bekanntschaft, ich kann nur hoffen, dass der Kontakt lange anhält.


»Ich mochte die Figur einfach nicht« hilft Ihnen als Kommentar keinen Schritt weiter, wohl aber:  »er hat in dem Augenblick meine Sympathie verloren, al er seinem Bruder die Wahrheit aufgetischt hat, denn ich fand, dass er zu brutal vorgegangen ist. Vielleicht solltest du seine Motive dafür deutlicher herausarbeiten.«

Louise Doughty
Ein Roman in einem Jahr


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Was soll ich da sagen, wenn mir eine Figur nicht gefällt, dann mag ich ihm von Anfang bis zum Ende nicht. In „Ayla und der Clan des Bären“ war es „Broud“ der habe ich bis zu dem letzten
Punkt auf die letzte Seite gehasst, ich wäre am liebsten in der Zeit zurückgereist, um dem fertigzumachen. Das zweite Buch, Ayla und das Tal der Pferde, fand ich nicht so faszinierend, es fehlte mir diesen Gegenspieler. Ich möchte hier keine Missverständnisse aufkommen lassen, ich finde die Reihe „Kinder der Erde“ sehr gut, ich meine nur dass gerade diese Figur, die ich so abgrundtief gehasst habe, der ich am liebsten aus der Handlung gestrichen hätte, dass Besondere an der Geschichte gegeben hat. Ayla hat am Ende, Broud besiegt, nur das zählt. Ich sage nur, „nicht jede Kritik blind folgen“ das Ich etwas nicht mag, bedeutet nicht, dass der Rest der Welt es schlecht finden wird. Alle Kritiken annähmen, darüber nachdenken, aber am Ende selbst entscheiden.



Falls Sie einen anderen Schriftsteller finden können, der auf dem gleichen Stand ist wie Sie, ähnliche Interessen hat, sich traut, Ihnen die Wahrheit zu sagen und selbst die Wahrheit verträgt, dann ketten sie ihn an sich und lassen Sie ihn nicht wieder gehen.

Louise Doughty
Ein Roman in einem Jahr


Das, ist ein sehr guter Rat. Mehr kann nicht dazu gesagt werden.

s
….. immer wieder kommt man an einem Punkt, an dem man zu dem stehen sollte, was man für richtig hält. Mag sein, dass ihr Verbündeter einen gewissen Textabschnitt nicht mag, Sie aber schon, und deshalb bleibt er.

Louise Doughty
Ein Roman in einem Jahr


Heute habe ich das Gefühl, dass Louise Doughty mich kopiert, kaum habe ich etwas geschrieben, kommt in Buch eine Passage mit ähnlicher Bedeutung.

 s
Treffende und berechtigte Kritik tut an meisten weh.

Louise Doughty
Ein Roman in einem Jahr


Das glaube ich ungesehen.


Oft kann man konstruktive Kritik nur so nutzen, dass man wissend nickt und sein Werk in seine Schublade steckt. Wenn die Wunden verheilt sind und ihr Ego sich nicht mehr in akuter Verletzungsgefahr befindet, können Sie ihre Arbeit wieder hervorholen und den Wert der Kritik würdigen.

Louise Doughty
Ein Roman in einem Jahr


Weiß nicht, sollte ich, nicht sofort nach dem Ich vom Pferd gefallen bin wieder aufsteigen??? Was in eine Schublade verschwindet, konnte in Bermudadreieck entwischen.

Ein schönes Wochenende und an die Schreibenden wünsche ich eine Woche voll mit einzigartigen Ideen.


 

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