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Mittwoch, 15. August 2012

Körperflüssigkeiten




WIR GLAUBEN, ÜBER BESTIMMTE THEMEN NICHT SCHREIBEN ZU DÜRFEN, weil wir sie für schmutzig, unanständig oder schlicht unpassend halten,  ……. Ich rede hier nicht von den wirklichen abgründigen Themen wie Inzest oder Missbrauch, sondern von Dingen, die man als höfliches Mitglied der Gesellschaft niemals im Smalltalk erwähnen würde – wie Rülpsen zum Beispiel. ……...... Eine Weile über solche Tabuthemen zu schreiben, ist ausgesprochen befreiend; es sensibilisiert Sie für die subtilen Eingriffe Ihres inneren Zensors.

Schreiben Sie mindestens eine Seite über Rotz. Anschließend versuchen Sie, sich bewusst zu machen, wie Sie sich fühlen, bevor Sie zu schreiben begannen, während des Schreibens und nachdem Sie fertig waren. Prüfen Sie, ob Sie etwas zu Papier gebracht haben, das sich für das Werk, an dem Sie gerade arbeiten, verwenden lässt. Oder machen Sie eine Liste anderer »unaussprechlicher« Themen, die Sie schriftlich, erforschen wollen.

Raum zum Schreiben
Bonni Goldberg

Eine Seite über Rotz, OK, es gibt Menschen die ein Buch damit fühlen könnten, auf die eine oder andere Weise.

Dreimal musste ich die folgende Aussage lesen:

von Dingen, die man als höfliches Mitglied der Gesellschaft niemals im Smalltalk erwähnen würde – wie Rülpsen zum Beispiel. ……...... Eine Weile über solche Tabuthemen zu schreiben, ist

Sofort musste ich nach dem Erscheinungsjahr nachsehen, ich dachte das Buch sei von jener Zeit, als meine Großmutter noch jung war. Sein wir ehrlich, Themen und Handlungen, die aus Höflichkeit anderen Gegenüber gemieden werden, gibt es heute nicht mehr. Die Höflichkeit ist längst in schimpft und Schande davon gejagt worden, jetzt müssen wir mit dem schlechte vulgäre Ausdrucksweise, die die kommenden Generationen für gepflegte Unterhaltung hält, zu Recht kommen, inzwischen haben sie es Salon fähig gemacht. Und das Schlimmste ist, dass die älteren, in mein Alter und älter, sich auch solche Sprechweise angewöhnt haben. Da ist Rotz schon das Harmloseste von allem. In dem Punkt sind sich alle gleich, ich schließe mich aus, weil meine Arroganz mich scheinbar dagegen immun macht gegen der gebraucht solche Wörter. Wie das möglich ist, kann ich nicht sagen, aber ich bin dankbar dafür.

Mein Buch ist eine erste Auflage, die 2004 erschien. Noch gar nicht so extrem lange, ich kann mich sehr gut erinnern, 2004, war die Infektion schon beeindruckend gut verteilt unter der Bevölkerung. Einige Impfung hat es dagegen nicht gegeben.

Eigentlich wollte ich täglich eine von diesen Übungen machen, aber seit ich das Thema für diese Übung gesehen habe, „am 17. Mai 20012“ habe ich es täglich vor mich hergeschoben. Erstens finde ich es unschön, zweitens habe ich zwar keine Tabus, wenn es um das Schreiben geht, dafür aber, Abneigungen gegenüber das was bei mir Erbrechen verursacht und drittens, und das ist denke ich das wichtigste bei einer Übung, in meinem Roman hat keiner eine laufende Nase.


Nichts finde ich widerlicher, als jemand zusehen der um die Nase herum verkrustet ist, oder es aus der Nase über die Lippe läuft, eine Reaktion beim betroffener bleibt leider aus. Besonders betroffen sind Kinder, die Mütter reagieren aber nicht, warum frage ich mich immer. Auch das hören, wie jemand ständig an der Nase zieht, und nicht versucht sich ein Taschentuch zu organisieren. Ein Stuck Toilettenpapier, oder Küchenrolle, tun es auch, auch wenn es nicht anders geht. Bei mir ist bei solchen Gelegenheiten, immer eine Reaktion da. Ich suche eine
Toilette und hoffe, dass ich mich nicht vorher übergebe. Genau so schlimm ist, (ich fürchte, ich werde mir, mit der nächste Aussage nur Feinde machen) wenn jemand sein Taschentuch raus holt und sich vor allem Leute die Nase schnaubt. Warum kann diese Person der Raum nicht verlassen? Es wäre höflich, ich käme nie auf der Idee mir meine verschnupfte Nase, sollte ich eins bekommen, vor allem anwesenden, ob einer oder hundert ist gleich, zu putzen. Ich schäme mich, so etwas zu tun. Ich entschuldige mich und verlasse den Raum. Es ist nichts Unzumutbares.

Ja, ich habe Probleme, über dem zähflüssigen Inhalt einer Nase zu schreiben. Da, schreibe ich eher, pornografische Szenen in alle Einzelheiten beschrieben, wobei, ich gestehen muss, dass mir, das Vokabular fehlt, um es mit Dirty Talk Geflüster zu untermalen, aber Körperflüssigkeiten wären ja vorhanden, und die sind in diese Übung gewünscht. Ich konnte auch eine Szene schreiben, wo ein Psychopath sein Opfer noch lebend zerstückelt und die einzelnen Organe in vorbereitete Gefäße aufbewahrt, auch Blut ist flüssig und damit wäre die Aufgabe erfüllt, aber ich werde nicht über Rotz schreiben, das kann ich nicht.

Ich sehe ein, dass ich das Zeug zu einer wirklichen Schriftstellerin nicht habe, sicher sind die Profis in der Lage an allem etwas Wertvolles zu finden, ich kann es nicht. Ich kann es nicht ändern, da muss ich leider durch.

Eigentlich wollte ich diese Übung auslassen, ignorieren, übersehen, aber das wäre feige gewesen und das wollte ich nicht, Feige sein.

Jetzt wo ich Sie mit meinen Radikalen, hochnäsigen Ansichten konfrontiert habe, fürchte ich Sympathien zu verlieren, aber ich habe es hinter mir. Die Übung ist nicht gelungen, aber ich habe es versucht.


 


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