Schluss
formulieren
Bei dieser Übung
soll einen Schluss geschrieben werden. Diesen Schluss soll der Konflikt
zwischen Protagonist und Antagonist lösen.
Früher habe ich
gleich nach eine halbe Seite Schreiben, eine große Lücke hinterlassen und sofort
das Ende geschrieben. Das tat ich um nicht der Faden zu verlieren, so wusste
ich wohin mein Weg führte. Seit ich mir vorweg alle Szenen skizziere, ist diese
Gewohnheit nicht mehr nötig.
Mit diese Übung
muss ich ein Schluss formulieren, der Konflikt soll gelöst werden. Aber welchen
Konflikt habe ich?
Das konnte die Geschichte sein: Der Autor hatte sein Werk vollendet, alle Testleser waren sich einig, so ein Meisterwerk hatte es noch nie gegeben. Voller Erwartungen sandte er das Manuskript einen Namhaften Verlag. Er hatte alles gegeben, aber es hatte sich gelohnt.
Die Antwort kam
schnell, der Verlag war nicht gewillt sein Manuskript zu veröffentlichen. In den
jungen Autor tobte ein Krieg, auf der eine Seite war er niedergeschlagen, weil
der Verlag ihm für so schlecht befunden hatte. Auf der anderen Seite, war er
von den Aussagen seine Testleser enthusiastisch doch etwas Gutes geschrieben zu
haben. Aber, was nutzte ihm das ohne ein Verlag, der ihm eine Hand reichte?Niedergeschlagen warf er der Umschlag und das Manuskript in den brennenden Kamin. Er würde zu seiner wahren Begabung zurückgehen. Als Buchhalter hatte er ein sehr guter Ruf. Kopf hängend verließ er der Raum.
Eine zierliche Hand
versuchte die brennenden Blätter zu retten. Leider war es schon zu spät. Der
Schmerz zwang sie dazu, die Hand zurück zu nehmen. Sie schaute sich um, ihr
Bruder hatte doch sicher irgendwo eine Kopie davon. Als Buchhalter war er sehr
sorgfältig, wenn es darum ging etwas zu sichern. Sie musste nicht lange suchen,
die mit einem Engelsflügel gekennzeichnete DVD entpuppte sich als die gesuchte
Kopie.
Und jetzt mein Ende:
Beim Frühstück reichte ihm seine Schwester ein Brief, darin stand, dass ein Konto dringend benötigt würde um die ersten Tantiemen zu überweisen. Der Buchhalter schaute verdutzt.
»Als vor sechs
Monate dein Manuskript abgelehnt wurde, habe ich es beim BoD eingereicht. Es hat
sich sehr gut verkauft, ich hatte mich als dich ausgegeben. Schaue dir die
Summe an«.
»Aber wie? Du bist
eine Frau, ich ein Mann. Das fehlt auf«.
»Ach!« Winkte sie
ab, »wir sind in 21. Jahrhundert, ich habe es online gemacht, keiner hat mich
nach meinem Geschlecht gefragt«.
Der Autor schaute erneut auf dem Brief, fünfzehn-tausend Euro. Er konnte es nicht glauben. Seine Schwester reichte ihm
noch ein Brief.
»Was ist das?«
»Ich schreibe denen
später«.
»Willst du der
Vertrag annähmen?«
»Ich will mich
dafür bedanken, dass sie mich abgelehnt haben«.
Wie immer bin ich
recht skeptisch, ob mir diese Übung gelungen ist. Ich wünsche Ihnen mehr Erfolg
bei ihrem Versuch. Vor allem aber viel Freude beim Schreiben.







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