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Donnerstag, 1. Juni 2017

Spannung Gefühle in Text # 1







Welche Texte finden wir gut? Ich sage immer, es gibt für alles irgendwo ein Abnehmer. Es gibt Texten wo der Leser in ständiger Atemnot ist, es gibt auch welche wo der Leser schon nach der ersten Zeile einschläft. Wiederum andere rühren uns zu Tränen und andere locken diese Tränen raus, weil wir nicht aufhören können zu lachen. Jeder Autor hat ein Talent und es liegt an besagen Autoren herauszufinden, welcher Talent zur Verfügung steht. Solange ein Publikum da ist, werden alle Texte tatsächlich verkauft. Das Buch, das mich keine Seite lang festhalten kann, ist womöglich in den Augen meines Nachbars ein Meisterwerk. Wichtig hierbei, wer ist mein Leser? Zielgruppe bedienen. Selbst diese Autorin, von den ich noch keine gute Rezension gelesen habe, schreibt munter weiter und hat ein Publikum. Ich wollte mir ein Bild machen. Wie viele Seiten es waren weiß ich nicht mehr, aber ich habe mich dadurch gequält. War in Erwartung, das doch noch etwas geschieht, das der Rest gerechtfertigt. Nein, es war nicht meine Lektüre, aber auch sie hat ein Publikum.

Heute möchte ich mich über Gefühle in Text äußern. Ich muss beichten, dass ich mich damit schwertue. Vor nicht einmal eine Stunde wollte ich diesen jungen Arzt in Zwiespalt geraten lassen. Ich glaube, am Ende ist es mir doch gelungen, aber die Frage mit dem ich dabei konfrontiert wurde, war, wie fühle ich mich, wenn ich in Zerrissenheit gerate? Dieses Gefühl in Worten zu fassen, ohne ständig zu wiederholen er fühlte dies oder er fühlte das, ist nicht immer leicht. Auch es so zu formulieren, dass der neue Text nicht eine Kopie von einer früheren Text wird, wo schon mal so ein Gefühl vorkam, ist nicht einfach. Wer hat schon seine alten Texte in Kopf.

Es gibt beliebte Klitsche-Texte, diese werden immer wieder verwendet um bestimmte Bilder zu erzeugen. Besonders junge Autoren (jung in sinne von erste Texte, nicht wegen des Alters) bedienen sich gern daran. „Ihr Haar ergoss sich über ihren Rücken“, diese Zeile ist heute noch sehr beliebt und ich muss gestehen, ich habe früher selbst davon gebracht gemacht. Nein, das mache ich seit Jahren nicht mehr. Jetzt quäle ich mich auf der Suche nach eine Umschreibung. Oft Zeitaufwendig. Aber wir sind alle noch Lehrlingen, für den Rest unseres Lebens.

Nun sind Gefühle nicht so unwichtig um Spannung zu erzeugen. Susanne Konrad schreibt:

Spannung kann durch verschiedene Mittel erzeugt werden, ein ganz wichtiges ist die starke emotionale Wirkung eines Textes – das Herzklopfen, mit dem wir das Schicksal des Protagonisten verfolgen, die Tränen, die uns rühren, oder tragische Wendungen, die uns bewegen. …

… Literatur zu schreiben, bedeutet auch, emotionalen Erfahrungen eine sprachliche Form zu geben.

Susanne Konrad
Emotionen
Gefühle literarisch wirkungsvoll einsetzen

ISBN 978-3-86671-018-4
Autorenhaus Verlag

Was sind Gefühle? Es gibt verschiedene Definitionen. Ich habe mich für diese entschieden:
 
Psychische Regung, Empfindung des Menschen, die seine Einstellung und sein Verhältnis zur Umwelt mitbestimmt.

Duden

Es wird noch eine ganze Reihe an Gefühle aufgelistet. All diese Gefühle in Worte zu fassen konnte eine Lebensaufgabe werden.

Susanne Konrad schreibt, dass Gefühle und Empfindungen nicht das gleiche sind. Ob Gefühle, Emotionen, Empfindungen oder was auch immer, uns geht es darum diese so in unseren Texten einzuflechten, dass der Leser nicht nur erfährt, er war sehr traurig oder besonders froh. Der Leser sollte einem Bild erkennen, vor Augen sehen, wie diese Person Leidet oder sich freut. Seine Zerrissenheit erkennen. Seine Verzweiflung sollte in ihn übergehen. Seine Freude empfinden. Seine Angst verspüren.

Daran werde ich noch eine Weile arbeiten müssen, bis mir so etwas gelingt. Wie ist es mit Ihnen? Haben Sie es leichter diese Gefühle auf Papier zu bringen oder haben Sie auch ein beschwerlicher Weg vor sich? Wie bringen Sie Gefühle in Ihren Texten?




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