Welche Texte finden
wir gut? Ich sage immer, es gibt für alles irgendwo ein Abnehmer. Es gibt Texten
wo der Leser in ständiger Atemnot ist, es gibt auch welche wo der Leser schon
nach der ersten Zeile einschläft. Wiederum andere rühren uns zu Tränen und
andere locken diese Tränen raus, weil wir nicht aufhören können zu lachen.
Jeder Autor hat ein Talent und es liegt an besagen Autoren herauszufinden,
welcher Talent zur Verfügung steht. Solange ein Publikum da ist, werden alle
Texte tatsächlich verkauft. Das Buch, das mich keine Seite lang festhalten
kann, ist womöglich in den Augen meines Nachbars ein Meisterwerk. Wichtig
hierbei, wer ist mein Leser? Zielgruppe bedienen. Selbst diese Autorin, von den
ich noch keine gute Rezension gelesen habe, schreibt munter weiter und hat ein
Publikum. Ich wollte mir ein Bild machen. Wie viele Seiten es waren weiß ich
nicht mehr, aber ich habe mich dadurch gequält. War in Erwartung, das doch noch
etwas geschieht, das der Rest gerechtfertigt. Nein, es war nicht meine Lektüre,
aber auch sie hat ein Publikum.
Heute möchte ich
mich über Gefühle in Text äußern. Ich muss beichten, dass ich mich damit schwertue.
Vor nicht einmal eine Stunde wollte ich diesen jungen Arzt in Zwiespalt geraten
lassen. Ich glaube, am Ende ist es mir doch gelungen, aber die Frage mit dem
ich dabei konfrontiert wurde, war, wie fühle ich mich, wenn ich in
Zerrissenheit gerate? Dieses Gefühl in Worten zu fassen, ohne ständig zu
wiederholen er fühlte dies oder er fühlte das, ist nicht immer leicht. Auch es
so zu formulieren, dass der neue Text nicht eine Kopie von einer früheren Text
wird, wo schon mal so ein Gefühl vorkam, ist nicht einfach. Wer hat schon seine
alten Texte in Kopf.
Es gibt beliebte Klitsche-Texte,
diese werden immer wieder verwendet um bestimmte Bilder zu erzeugen. Besonders
junge Autoren (jung in sinne von erste Texte, nicht wegen des Alters) bedienen
sich gern daran. „Ihr Haar ergoss sich über ihren Rücken“, diese Zeile ist
heute noch sehr beliebt und ich muss gestehen, ich habe früher selbst davon
gebracht gemacht. Nein, das mache ich seit Jahren nicht mehr. Jetzt quäle ich
mich auf der Suche nach eine Umschreibung. Oft Zeitaufwendig. Aber wir sind
alle noch Lehrlingen, für den Rest unseres Lebens.
Nun sind Gefühle
nicht so unwichtig um Spannung zu erzeugen. Susanne Konrad schreibt:
Spannung kann durch verschiedene Mittel erzeugt werden,
ein ganz wichtiges ist die starke emotionale Wirkung eines Textes – das
Herzklopfen, mit dem wir das Schicksal des Protagonisten verfolgen, die Tränen,
die uns rühren, oder tragische Wendungen, die uns bewegen. …
… Literatur zu schreiben, bedeutet auch, emotionalen
Erfahrungen eine sprachliche Form zu geben.
Susanne Konrad
Emotionen
Gefühle literarisch
wirkungsvoll einsetzen
ISBN 978-3-86671-018-4
Autorenhaus Verlag
Was sind Gefühle?
Es gibt verschiedene Definitionen. Ich habe mich für diese entschieden:
Psychische Regung, Empfindung des Menschen, die seine
Einstellung und sein Verhältnis zur Umwelt mitbestimmt.
Duden
Susanne Konrad
schreibt, dass Gefühle und Empfindungen nicht das gleiche sind. Ob Gefühle,
Emotionen, Empfindungen oder was auch immer, uns geht es darum diese so in
unseren Texten einzuflechten, dass der Leser nicht nur erfährt, er war sehr
traurig oder besonders froh. Der Leser sollte einem Bild erkennen, vor Augen
sehen, wie diese Person Leidet oder sich freut. Seine Zerrissenheit erkennen.
Seine Verzweiflung sollte in ihn übergehen. Seine Freude empfinden. Seine Angst
verspüren.
Daran werde ich
noch eine Weile arbeiten müssen, bis mir so etwas gelingt. Wie ist es mit
Ihnen? Haben Sie es leichter diese Gefühle auf Papier zu bringen oder haben Sie
auch ein beschwerlicher Weg vor sich? Wie bringen Sie Gefühle in Ihren Texten?







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