Heute

Montag, 2. Dezember 2019

Leseprobe Schallenbewohner



Schalenbewohner

Der Ewige Abschied



»….. Tapfer kämpfte er gegen die Bestie, unzählige Male ist Jundae die Bedrohung entgegengetreten, um uns zu beschützen«.

Die Stimme des Zeremonienmeisters ließ erkennen wie bestürzt er durch die jüngsten Ereignisse war. Den Zuhörern entging das Vibrieren nicht, das in jedem einzelnen Wort mitschwang. Es war unmöglich der Schmerz zu überhören. Der mühevolle Versuch die Trauer um den Verlust eines tapferen Mitglieds der Gemeinschaft zu unterdrucken, war ein sinnloses Unterfangen. Alle Zuhörer waren tief bewegt.

»Sein Lebensabschnitt in unsere Gemeinschaft hat sein Ende erreicht, Jundae hat seine letzte Schlacht geschlagen, die schreckliche Bestie zerquetschte ihn mit seiner Riesenpranke. Wir haben ein guter Krieger, ein Freund, ein Bruder verloren, möge der „Guten Geist“ sich seiner annehmen«.

Die schreckliche weiße Bestie, von dem hier gesprochen wurde, existierte in eine Welt, von dem das Schalenvolk nichts wusste, eine Welt außerhalb ihrer Vorstellungskraft. Ihr Universum endete an dem großen Rost / Terrakotta farbige Redoute, die sie umgab. Noch nie hatte es einer gewagt den Schutz bietende Redoute hoch zu klettern, um über dem Rand zu schauen. Zwischen der „vor alles Schützende Wall“ und der dichten Plumeswald, erstreckte sich eine große Fläche, dort hatten die erzwungenen Krieger ihren „Platz der Ewigen Ruhe“. Die Population dezimierte sich, während die Ruhestätte wuchs. Die in der letzten Zeit zahlreicher werdenden Abschiedszeremonien, waren zu wahrhaftigen Mutproben geworden durch das ständige Auftauchen der Bestie. Es waren Generationen vergangen, seit das letzte Mal, wo aufgrund von Altersschwäche, einer von ihnen in dem ewigen Schlaf überging. Das friedfertige Volk, welche aus Naturverwundenen Geschöpfen bestand, sich von Fischen und angeln ernährte und vor dem Auftauchen der Bestie bis zu vier Generationen unter einem Dache lebten, bestand fast nur noch aus jungen Naturten und Naturten-Kinder. Der Zeremonienmeister war gerade zu erste Jagd gewesen, als die Bestie auftauchte und sein Vater tötete. Als Jundae die Bestie angriff verlor auch er sein Leben. Durch das Auftauchen der Bestie vor zehn Ausreisungen, wurde das friedliche Volk gezwungen ein Kriegervolk zu werden. An Tapferkeit mangelte es ihnen nicht, sie hielten sich an die Vorgaben der Überlieferung, ihren Leben in Dienste der Gemeinschaft zu stellen. Die sanftmütigen Wesen tauschten ihre Jagdpfeile gegen Kampfspeere, ihre Fangnetze gegen Schleudern. Da in der Gemeinschaft keine Geschlechterunterschiede gemacht wurde, starben sie weiblich wie männlich in Kampf gegen die Bestie, die vor so viele Ausreißungen aufgetaucht war.

»…….. Aus der Erde bist du geboren, über die Erde bist du gewandelt, zu der Erde kehrst du zurück …….. « fuhr der Zeremonienmeister fort.

Gemäß der Überlieferung wurden die in ewigen Schlaf gefallenen, den heiligen, kraftspendenden Boden zurückgegeben. Die Muttererde nahm sie in ihren Schoß auf, so kamen sie in Form einer Pflanze, eine Blume oder ein nützlicher Erdenbewohner in den Kreislauf des Lebens zurück. Die Seele des Kriegers jedoch war zu Stunde des Abschieds längst beim „Guten Geist“. Auch Jundaes Seele schwebte jetzt zwischen den Zweigen des Lebensbaums; er war mit dem „Guten Geist“ einst geworden.

In den taufrischesten Blättern von Lebensbaum, welcher, der Mittelpunkt ihres Habitates bildete, hatten sie Jundaes Körper ummantelt. Die Zeremonie wurde von Gesängen des Danks an den Großen Geist, für die Zeit, die Jundae zu der Gemeinschaft gehört hatte und auch Dank für die Saftigen Blättern, in dem er der ewige Schlaf verbringen würde. Von weiteren Gesängen begleitet trugen die Kampf-Gefährten seinem Leichnam über den Plumeswald bis zu der Begräbnisstätte. Die Lieder, die über die Taten des verstorbenen berichteten, gaben dessen Waffenbrüder die Kraft, um die an Seilen befestigten sterblichen Überreste von dem, der einst Jundae gerufen wurde, in das vorbereitete tiefe Loch hinab zu lassen. Jeder hatte Blütten von Lebensbaum auf dem in der Erde ruhende leere Hülle geworfen bevor der Zeremonienmeister seine Rede begann.

Die grüne Sonne leuchtete von dem Orangenfarbigen Himmel herab, es war ein perfekter Tag um sich mit dem „Guten Geist“ zu vereinen. Sicher hatten die Ahnen, an der Schwelle des Diesseits zum Jenseits mit weit ausgestreckten Armen, ungeduldig auf Jundae gewartet, jetzt, wo sie ihn in ihre Mitte aufgenommen hatten, schwebten sie über ihren Köpfen, spendeten Trost denen die Jundae gern länger bei sich gehabt hätten.

»ES KOMMT! ALLE IN DEN WALD! ES KOMMT!« Die Stimme klang besorgniserregter als üblich.

Die Warnung der Wächter, versetzte Jundaes letzter Gefolge in Panik. Eine Ewige-Abschiedsfeier, war einem gefahrvollen Unternehmen, die Gemeinschaft musste, um zum „Platz der Ewigen Ruhe“ zu kommen, die Sicherheit des Habitats verlassen, aus dem schützenden Wald rausgehen und sich in der Gefahrenzone begeben. Die Wächter hatten ihre Augen, keine Sekunde von der „vor alles Schützende Redoute“ abgewandt. Tapfer hielten sie Ausschau nach der Bestie, während die Gemeinschaft von dessen letzten Opfer Abschied nahm.

Die Gesänge verstummten mitten in Choral, alle Augen wandten sich zu der Umwallung. Ein riesigeres Büschel weißer Haare, tauchte an oberen Rand des „vor alles Schützende Redoute“ auf. Die Wächter verspannten ihre Körper, sie verlagerten ihr Gewicht auf die vordere Fußhälfte und gingen etwas in die Knie, die Speere würden bereits über die Schulter gehalten, sie standen alle bereit, um jeden Moment diese abzuwerfen. Die weiße Pranke der Bestie ruhte bereits auf dem oberen Rand der „vor alles Schützende Redoute“.

Die Augen des Untiers waren auf die versammelten Geschöpfe gerichtet, die Smaragdgrüne Farbe wirkte auf die Winzige geschöpfte am Boden wie ein Magnet, hart mussten sie gegen die Anziehungskraft kämpfen, die aus den Augen der Mordlustige Bestie hervorging. Das blutrünstige Biest hatte noch nicht seine Gier nach Tod und Zerstörung gestillt, es war auf der suchen nach neuen Opfern.

Die Speerwerfer, veränderten minimal der Winkel ihre Waffe. Sie schwangen ihren Körpern nach hinten und als ob sie eine Sprungfeder wären, schossen die biegsamen Körper nach vorn. Die Speere flogen durch die Luft. Die Bestie legte, die mit Fell bedeckte Ohren an, das Tier fauchte vor Schmerz.

»Gggggggggggggggg« hörten die Naturten das Fauchen der Bestie über ihren Köpfen.

Riesige Reiszähne kamen zum Vorschein. Die Pranke war getroffen worden, die Tinktur, in dem die Speerspitzen vorher getaucht worden waren, war es dieses Mal zu verdanken, dass die Begegnung, keinen weiteren Opfern gefordert hatte. Die Bestie zog sich zurück, weit entfernt von dem Lebensbereich der Schalenbewohner, lag die weiße Bestie auf einem weichen schwarzen Boden, es leckte sich die auf so unerwarteter, schmerzhafter weißer, getroffener Pranke. unter der Haut brannte es wie es nur in der Hölle selbst brennen kann. Die von den Kriegern geworfenen Speere waren weder für die Bestien noch für die Riesen mit bloßem Auge zu erkennen, dafür waren diese umso tiefer unter der Haut des Mordlustigen Tieres eingedrungen. Es würde eine ganze Weile dauern, bis sie sich wieder den Rost – Terrakotta farbige Mauer nähern würde.

Die Bestie war für den Moment besiegt. Langsam kehrte die Ruhe unter der Trauergemeinde wieder ein, die Zeremonie musste zu Ende gebracht werden.

Auf dem Weg zurück zum Habitat, machten sich Solvan und Monaia Gedanken über den Vorfall, es musste ein besserer Schutz geschaffen werden. Seit Generationen schon hatten unzählige „Naturten“ ihr Leben an der Bestie verloren. Das Volk war inzwischen so der maßen dezimiert, dass sie kurz davor standen aus dem Kreislauf des Lebens zu verschwinden.

»Wir müssen …





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Liann-Morgan Gutenachtgeschichten

Lilliann

Nord Deutschland

wünscht angenehme Träume

http://www.lillianns-gutenachtgeschichten.de/

Costa Rica

SinDisplay.com

Bücher

  • Die 50 Werkzeuge für gutes Schreiben / Roy Peter Clark

Meine Blog-Liste schreiben

Blog Liste

CraftyRie

Rebelmouse

Maukie - the virtual cat