Um kreativ zu schreiben, brauchen wir Mut.
Mut um das zu schreiben was in unsere Vorstellung Gestalt annimmt. Wir neigen dazu unsere Ideen zu verwerfen weil ……….. Grunde gibt es wie Sand an Meer, wir suchen lieber nach etwas weniger Fantastisch, weniger blutig, weniger grausam, weniger lustig, weniger ………… wir überlegen eine ganze weile und treffen dann eine Entscheidung. Leider ist es so dass diese alternative alles entbehrt was unsere erste Idee hatte, wir haben uns für das langweiligere entschieden.
Ein kleiner Junge der sonst niemand hatte und die Mutter verliert, ein grausamer Stiefvater der ihm fast tot schlägt, der Junge muss in eine Fabrik arbeiten. Um nicht die ganze Geschichte hier zu schildern, springe ich zu der Stelle wo sich der Junge auf macht die Tante der Mutter zu suchen die Kilometer entfernt lebt. Zu Fuß legt der Junge der weite Weg von London nach Dover, sein Weg geht über Canterbury.
Haben Sie die Geschichte erkannt? Was wäre passiert wenn Dickens sich gedacht hätte „nein, ein Kind darf nicht soviel leiden“? das hat er sicher nicht Gedacht den Oliver Twist entstammt zehn Jahre vorher der gleiche Feder.
Nicht jeder Text wird zu einen Buch, aber verwerfen wir nichts was Potential hat. David Copperfiel ist ein weltberühmter Roman, wer weiß vielleicht werden Sie ein zweiter Charles Dickens.
Mut ist gut aber Mut alleine, damit kommen wir noch nicht weit. Wir brauchen auch Technik.
Anja unsere Schreibwerkstat Leiterin nannte die folgende Übung Schreibt Jogging, wir haben uns damit immer amüsiert weil die Vorstellung ging in Richtung „während des Laufens schreiben“ natürlich ist es nicht so gemeint. Bei dieser Übung geht es darum die Schreibzeit zu steigern. Wir fingen damals (jetzt habe ich es schon wieder getan, ich rede von Damals. Wirklich beängstigend) mit 10 Minuten Schreiben, worüber war egal. Von Woche zu Woche haben wir die Zeit um fünf Minuten erhöht. Bei 30 Min. bekamen wir ein bestimmtes Thema worüber wir schreiben sollten.
Die Regeln:
- Schreiben ohne Unterbrechung, es wird keine Zeit für das lesen verwendet
- Wenn nichts einfällt, schreiben Sie „Mir fällt nichts ein, mir fällt nichts ein, mir fällt nichts ein …..“
- Per Hand Schreiben
- Nichts durchstreichen, nach Ablauf der Zeit kommt die Korrektur.
- Verschwende keine Gedanke an Rechtschreibung, Grammatik, Punkt, Koma, Strich (ja, endlich etwas für mich) auch sollte es nicht von Bedeutung sein ob die Buchstaben gerade sind oder auf der Linie liegen. Schreiben Sie einfach, mehr nicht.
- Schalten Sie die Kontrolle aus, lassen Sie der Text einfach fließen. Lassen Sie die Hand der Schreiber führen ohne darüber nachzudenken was auf dieses Papier kommt. Geben Sie die Zensur für diese Zeit frei.
- Machen Sie sich keine Gedanken über Logik, Chronologie, Wahrheitsgehalt
- Sollte der Text beginnen Sie zu ängstigen oder ihr Schamgefühl verletzen. Schreiben Sie weiter, Schreiben Sie einfach weiter.
Ich schlage vor, Sie ziehen sich die Joggingschuhe an und machen ihre erste Geländelauf.







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