(Schreibseminar von 11 und 12 Nov 2011)
wieder einmal war es mir möglich sieben Wörter zu bekommen. Hier das Ergebnis
Kinder | Lebenslüge | Wattenmeer |
Hühner | Autobahn | Hexenkugel |
St. Martin |
„Gut dass ich nicht Nils Holgerson heiße“
„Wie meinst du das?“
„Wir haben nur Hühner, keine Gänse Mutter“
„Eh! Ja, wir haben Hühner. Es war noch nie ein Problem“
„Aber Nils ist geschrumpft und musste mit der Ente davon fliegen, auf eine Gans“
„Wovon redest du?“
„Von den Hühnern und darüber dass ich nicht weg fliegen konnte, die Hühner weigern sich hoch zu fliegen. Acht Meter über den Boden fliegen sie nur und ich sehe sie immer nur 20 cm über die Erde“
„Du“ Margot machte eine denk Pause um sicher zu sein dass sie nicht wieder das Falsche sagte, diese Unterhaltungen verliefen meistens Endlos „willst mit einem Huhn weg fliegen? Ist es nicht zu klein?“
„Es ist gut Mam, ich werde nicht weg fliegen, ich muss noch Hausaufgaben machen“
Der Zehnjähriger Simon warf das Futter das er noch in den kleinen Händen hielt auf dem Boden und ging ins Haus zurück. Margot Zimmermann und ihren Mann Jörg hatten es nicht leicht. Sie waren einfache Menschen die aus sehr einfachen Verhältnisse stammen, sie selbst hatte gerade so mit Acht und Kracht die Schule abgeschlossen, ein Beruf zu lernen hatte sie sich gar nicht getraut. Margot war nicht Dumm, aber nie hatte sich jemand die Zeit genommen um ihr begreiflich zu machen wie wichtig es war sich weiter zu bilden. Ihr Mann Jörg war Friedhofs Angestellter, er hatte Gärtner gelernt und das verschaffte ihm einen sicheren Arbeitsplatz, das dachten zumindest er und seine Margot. Jörg hatte etwas erfrischendes Naives in seine Art, eine Eigenschaft die ihm noch liebenswerter machte. Sie hatten lange darauf gewartet Kinder zu bekommen und als Margot schon dachte sie würde nicht mehr Mutter werden können, kam die große Überraschung.
Simon war ein sehr lieber Junge, aber er war auch sehr intelligent, diesen Umstand machte die Eltern das Leben sehr kompliziert. Der kleine Simon hatte ein sehr hohes AQ oder so ähnlich hatten die Erzieher damals in Kindergarten gesagt. Simon kam sofort in der Grundschule und schaffte die ersten vier Klassen in nur zwei Schuljahren. Als die Lehrer, die Eltern zum Gespräch zitierten, wussten beide nicht so genau ob diese Einladung etwas Gutes zu bedeuten hatte oder eher nicht. Sie gingen mit Stark klopfenden Herzen hin und fühlten sich an ihre eigene Kindheit erinnert, Margot dachte an den Tag wo sie einmal zum Direktor musste.
Nach nur ein paar Minuten begann Margot zu weinen, sie konnte nicht verstehen warum ihr Junge nicht auf der Schule bleiben konnte, er war so ein lieber Junge, warum musste er gehen? Erst als Simon ihr behutsam erklärte dass er nicht aus der Schule geworfen wurde sondern in der Nächste Klasse versetzt wurde und daher auf eine andere Schule musste, beruhigte sie sich etwas.
Mit seine zehn Jahre bereitete sich Simon auf sein Abitur vor, nächstes Schuljahr sollte er in eine andere Schule wechseln nur dass diese Schule Universität heißen sollte. Er hatte etwas Angst, denn auch als Schüler der Abiturklasse war Simon nur ein zehnjähriger Junge, ein Junge der auch Mal Alpträume hatte und zu seine Eltern ins Bett kroch, ein Junge der mit sein Vater Fußball spielte und mit seine Mutter der Abwasch machte. Ein Junge der seine Freunde immer fremder wurden. Wenn seine Eltern auch nicht über soviel Wissen verfügten wie andere, waren sie in Simons Augen die besten Eltern der Welt und die hatten immer dafür gesorgt dass Simon genug Zeit mit gleichaltrigen verbrachte, sie hatten ihm seine Kindheit gerettet.
Wie sollte es werden wenn er diese Universität besuchte? Wo alle schon so groß waren? Wo er niemand kannte und sicher keiner mit ein kleiner Junge etwas zu tun haben wollte?
Es war Frühling, der Monat April, zeigte sich ungewöhnlich warm und Simon stand wieder einmal in Hühnerstall und futterte die Tiere als ein Schwarzer Wagen angefahren kam. Er sah aus dem Augenwinkel wie eine Frau mittleren alters und ein älteren Mann auf das Haus zugingen. Nach einige Minuten kamen die gleich wieder raus und seine Mutter folgte ihnen, etwas war nicht in Ordnung, Simon ließ das Futter fallen und ging raus, als er die kleine Gesellschaft nahe kam, bemerkte Simon dass seine Mutter weinte.
„Mam, was ist. Warum weinst du? Hast du dir wehgetan? Mam, weine nicht“
Simon lief auf seine Mutter zu und umarmte sie „bitte Mam nicht weinen“
„Bist du Simon?“ fragte die rundliche Frau
„Ja“ Simon möchte das süß freundliche das sie zu schau trug nicht. Er wusste dass sie schuld war an der Tränen seiner Mutter
„Du kommst mit uns, das ist keine Umgebung für dich“
„Nein! Ich bin hier zuhause, hier sind meine Eltern“
Der ältere Mann packte Simon an einem Arm und zog ihn von seiner Mutter weg
„Mam, hilf mir, Mam bitte ich will nicht mit diese Frau gehe. Mam hilf mir“
Die Frau hielt Margot fest und sie musste hilflos mit ansehen wie der Alte Mann Simon in Auto packte und die hinteren Türen verschloss. Als die Frau Margot los ließ, rannte sie zum Auto. Sie rief ganz aufgeregt „Simon --- Simon --- Simon ---„
Simon rief von inneren des Wagens „Mam hilf mir, ich will nicht weg. Bitte hilf mir“
Die Frau wollte gerade in Auto einsteigen als Margot, die inzwischen mit einer Haltung der an einen hungrigen Löwen erinnerte angenommen hatte, sie fragte.
„Wo bringen sie mein Kind hin“
„Das ist nicht mehr ihr Problem, Sie sind nicht geeignet um ein Kind zu erziehen und schongarniecht einer wie Simon“
Die Frau stieg ins Auto und fuhr davon.
Sie musste etwas machen, aus Margots Augen blitzten Funken, sie musste sofort etwas tun, sie brauchte Hilfe. Sonst hatte Simon ihr immer gesagt wie sie ihre Sorgen Lössen konnte, jetzt musste sie es wohl alleine machen und dass, wusste sie ganz genau, das konnte sie nicht. Sie drehte sich um, sie drehte sich um und marschierte ins Haus.
„Jörg, du musst nach hause kommen, die haben Simon mitgenommen“
„Wie mitgenommen, wohin und wer ist die?“
„Das weiß ich nicht, die, haben die haben uns unser Sohn weggenommen und ich weiß nicht einmal warum. Bitte komm nach hause“
„Margot, wer sind die?“
„Das Weiß ich nicht“
Margot hängte auf und versuchte die Tränen zurück zu halten.
„Hallo, ist jemand zuhause?“ die Nachbarin mit den kleinen Mädchen an der Hand ging rein „Hallo? Margot? Bist du da?“
Margot sah plötzlich Licht am Ende des Tunnels
„Gina, welcher glücklicher Fügung. Tina dich schickt der Himmel“ Margot versankt in der Arme ihre Nachbarin und gute Freundin und schluchzte.
„Margot um Himmelswillen was ist passiert“
„Die haben uns Simon weggenommen“
„Die? Wer sind die“
„Warum fragen mich alle das gleiche“ schluchzte Margot „ich weiß nicht wer die sind. Die haben mein Kind einfach mitgenommen“
„Margot beruhige dich, wir kriegen es schon raus. Weiß Jörg bescheid?“
„Ja, ich habe ihm gerade angerufen“ sie holte ein Taschentuch aus ihre Hosentasche und putzte sich die Nase
„Gut, ich wollte dich eigentlich Fragen ob die Kinder, zusammen spielen könnten. Ich müsste einen sehr wichtigen Termin wahrnehmen, aber das hier geht nun wirklich vor. Mach dich fertig, wir machen ein kleinen Ausflug“
„Wohin?“
„Las dich überraschen, du wirst sehen Simon ist bald wieder zuhause“
Gina Müller, war in begriff etwas zu tun das sie nie für möglich gehalten hätte. Sie würde ihren alten Freund und immer noch große Liebe Tim aufsuchen.
Die Tür flog auf „Gina? Wo ist Margot“
„Sie zieht sich um, gut dass du da bist, dann kannst du uns gleich begleiten. Beeile dich“
Als Margot und Jörg das Haus mit Gina und der kleine Tania verließen wussten sie nicht was diese überstürzten Ausflug sein sollte aber sie vertrauten Gina, sie hatte sich in den letzten Jahren als sehr gute und zuverlässige Freundin erwiesen.
Simon stand an Fenster eines kleinen Zimmers, er schaute hinaus. Es war Ebbe, die Menschen machten Wattwanderungen. Draußen wurde es langsam dunkel. Er war schon drei Tage hier, aber wo war hier? Er war an Wattenmeer, so viele Mögliche Aufenthaltsorte gab es nicht, aber immerhin mehr als eine und er waren in diesem Zimmer gefangen.
Simons Magen knurrte, er hatte Hunger. Das letzte was er gegessen hatte, hatte seine Mutter vor drei Tagen gekocht. Er wollte nichts Essen, sicher würden diese Menschen ihm nach hause bringen bevor er verhungerte.
„Simon, du hast wieder nichts gegessen, du willst an diesen schönen Ort doch nicht krank werden“
Simon drehte sich nicht um, er schaute stur aus dem Fenster und ignoriere die Frau die ihm brutal aus den Armen seiner Mutter entrissen hatte.
„Simon, ich verstehe dass du unglücklich bist, du kennst es nicht mit Menschen zusammen zu sein die dich verstehen und sich bemühen dass es dir gut geht, aber ich verspreche dir, genau das wird hier passieren. Du wirst mit vielen Kindern die so sind wie du zusammen kommen, du wirst Menschen treffen die deine Gedanken verstehen und die sich nicht nur um ein paar Hühner sorgen machen sondern du deren Hauptanliegen bist. Du wirst sehen, die Schrecken und Vernachlässigungen die du erdulden musstest, gehören jetzt für immer der Vergangenheit an.
»Was meinte diese Frau? « Simon verstand nicht worüber sie sprach, das war keine Frage der Intelligenz sondern eher eine Frage von eindeutiger Mangel eines solchen. Er schaute weiter aus dem Fenster.
„Wenn du etwas brauchst, brauchst du nur zu rufen, wir kommen sofort und keiner wird mit dir schimpfen“
Die merkwürdige Frau verließ der Raum und ließ ein sehr verwirrter Simon zurück, er verstand nicht was los war. Simon war ein Genie wenn es um Mathematik und Wissenschaft ging, aber wenn es um Menschen ging, wusste er nie wirklich was er davon zu halten hatte. Über eins war sich Simon auf jeden Fall sicher, diese Frau hatte zu verstehen gegeben dass seine Eltern ihm schlecht behandeln würden. Das stimmte aber nicht, er hatte die besten Eltern der Welt und er wollte zurück zu ihnen.
Simon schaute sich in Zimmer um, an eine Ecke war eine Hexenkugel, ein sonderbarer Dekor für ein Kinderzimmer. Er ging hin und zog es heraus, es war ein Telefon, die Frage die sich ihm aufdrängte war ob die Frau es wusste. Als er der hinter der Kugel befindlichen Hörer hoch nahm hörte er Stimmen, Kinder Stimmen.
„Hallo, wer ist da? Ich bin Simon“
Es entwickelte sich Totenstille, es dauert unendlich viele Sekunden bis eine Mädchen Stimme ihm antwortete
„Wo bist du Simon“
„Ich bin in ein Zimmer eingesperrt, diese Menschen haben mich von zuhause weg gebracht“
„Uns geht es genau so, ich bin Madeleine. Ich bin zwölf Jahre alt“
„Uns? Es gibt mehr?“
„Ja, diese – »gute Menschen« – haben uns von unseren zuhause entführt, angeblich haben unsere Eltern uns vernachlässigt. Kann es sein dass deine Eltern nicht so ein hohen IQ haben wie der Durchschnitt Mensch?“
„Meine Eltern sind nicht dumm“ Simon war empört
„Entschuldige Simon, das wollte ich nicht sagen. Wir sind dreizehn Kindern mit dir vierzehn. Unsere Eltern liegen alle bei einem IQ Durchschnitt von fünfundsechzig. Unsere Eltern sind auch nicht Dumm, es dauert nur etwas länger bis sie dahinter kommen was wir wollen. Wir aber liegen alle bei einem IQ Durchschnitt von hundert siebenundachtzig. Diese Idioten da draußen meinen in unseren Sinne zu handeln und merken nicht dass Sie eine Rückentwicklung für uns sind“
Madeleines Stimme war weich, trotzdem war ihr Wut zu merken. Simon hatte allerdings Schwierigkeiten heraus zu filtern was sie ernst meinte und was eher Hohn war. Madeleine benutzte auch Worte die seine Eltern nie erlaubt hätten aber sie war sicher schon länger hier und hatte von den Leuten die hier waren einiges gehört und gelernt dass nicht für Kinder bestimmt war.
„Wie lange bist du schon hier“ Simon wollte seine Chancen wieder nach hause zu kommen ausrechnen
„Ich wurde kurz vor Weihnachten her gebracht, Anton und Lila waren schon da. Nach mir kamen Sina, Thomas und Therese. Jetzt bist auch du da“
„und die anderen? Du sagtest vierzehn aber aufgezählt hast du nur sieben“
„Von den Anderen weiß ich nichts“ Madeleine wurde leiser „ich habe sie nicht gesprochen, vielleicht haben sie die Kugel nicht gemerkt bis jetzt“
„Weihnachten, das ist ganz schon lange. Müssen wir immer eingesperrt sein?“
„Ich denke sie wollen verhindern dass wir miteinander reden, Sie fürchten wohl dass wir sie überwältigen und ins Meer werfen“ Madeleine lachte „der Gedanke ist nicht schlecht oder? Wenn wir nicht alle viel zu klein wären konnten wir weg laufen. Aber ich bin mit zwölf die älteste. Wie alt bist du Simon?“
„Ich bin zehn“
„Also auch kein Riese oder?“
„Ich denke nein“ eine kurze Stille entstand „Madeleine? Gibt es eine Möglichkeit hier weg zu kommen?“
„Ja, aber die würden uns wieder einfangen. Wenn wir das Haus verlassen konnten, konnten wir nirgends hin, Ich weiß Nichteinmahl wo wir sind“
„Ich denke“ sagte Simon etwas leiser „wir sind nicht sehr weit von mein zuhause entfernt, die Fahrt hat höchstens zwei Stunden gedauert“
Madeleine dachte kurz darüber nach „wenn wir die Möglichkeit hätten bis dahin zu kommen, würden deine Eltern uns helfen nach hause zu kommen?“
„Ja, das würden sie ganz sicher“
„Gut, dann brauchen wir ein Plan“
„Sie ist was?“
„Tania ist deine Tochter“
„Warum hast du es mir nicht eher gesagt?“
„Wann? Du bist weg gegangen um dich zu entfalten, damals wollte ich es dir sagen. Ich hatte der Abend bis ins letzte Detail geplant und als Krönung, wollte ich dir sagen dass wir ein Kind bekommen, ich kam nicht dazu“ Gina drehte Tim der Rücken zu „Du hattest mir eröffnet, dass du ins Ausland gehen wolltest. Du fragtest nicht ob ich mit kommen würde und du hast dich die ganze Zeit nicht gemeldet“
„Ja, ich weiß. Meine Eltern meinten du würdest von dir aus etwas sagen wenn der Wünsch da wäre mit zu kommen. Einigen Tagen nach meiner Abreise schrieben sie mir, sie hatten dich mit Horst gesehen. Was sollte ich da denken? Als nach sechs Monate die Nachricht von deine Schwangerschaft kam dachte ich …“
„Was dachtest du?“
„Ich dachte ich bin dir nicht wichtig, dass ich es nie war“
„Deine Eltern haben keine Sekunde verloren um mich aus deinen Leben auszuradieren, eins muss ich deine Mutter lassen, sie hat es sehr gut gemacht. Ich habe der Grund für ihre Ablehnung mir gegenüber nie verstanden“
„Meine Mutter, hat sich eine große Lebenslüge aufgebaut, sie ist überzeugt dass ich eine reiche Frau heiraten werde. Sie meint bei meine Auffassung von Geld verdienen, werde ich auf der Straße enden“
„Du bist ein guter Anwalt, was ist schlecht an deine Arbeit?“
„Nur wenige Klienten sind auch Zahlenden Klienten“ Tim stemmte die Hände an seine Hüfte und legte der Kopf etwas schräg „würdest du mich vor dem verhungern retten? Würdest du mir eine zweite Chance geben?“
Gina schaute ihm an, sie liebte ihm immer noch und offenbar ging es ihm genau so. Sie lächelte, tat zwei Schritte auf ihm zu und gab ihm ein Kuss „immer wieder“
Tim hob sie hoch und wirbelte sie herum, zum ersten Mal seit Jahren schien die Sonne wieder aufzugehen.
Als die Frau, die Natascha gerufen wurde nach den Kindern schaute, stellte sie fest dass alle bereits in ihren Beten lagen und schliefen
„Hm, da stimmt was nicht“
„Warum?“
„Die Kinder schlafen alle, das ist sehr außergewöhnlich“
„Vielleicht haben sie endlich eingesehen dass sie hier nicht weg können. Das wäre ein wahrer Segen. Die Lehrer und Wissenschaftler würden hier kommen und ich konnte für ein paar Tagen nach hause, ich habe vergessen wie meine Frau und die Kinder aussehen“
„Und ich sage dir, es ist etwas in Busch, diese Knirpsen vertraue ich kein Millimeter. Übrigens Simon hat wieder nicht gegessen“
„Der wird schon noch Essen, noch viel länger kann er es nicht durchhalten ohne Nahrung“
Natascha zuckte mit den Schultern „soll der doch verhungern wenn es ihm gefällt, einer weniger“
Tim und Gina hatten sich bei Jörg und Margot eingefunden
„Ich habe Nachforschungen eingestellt, das Jugendamt hatte eine Anzeige wegen Kindesvernachlässigung erhalten, das ist der Grund warum diese Frau die Pflegschaft für Simon bekam. Ich habe herausgefunden dass andere Familien mit hochbegabte Kinder ähnliches widerfahren ist und jedes Mal war diese Natascha Hinterbauer, diejenige die die Pflegschaft bekam“
„Wir können Simon nicht wieder bekommen?“ Margot hatte die Hände auf dem Schoß gefaltet
„Wir werden vor Gericht müssen, selbst wenn wir ihm finden, das Gesetzt ist auf die Seite dieser Natascha“
„Werden sie uns helfen Tim?“ Jörg hatte seine Frau ein Arm um die Schulter gelegt „wir haben nicht viel aber alles was wir haben gehört ihnen“
„Machen Sie sich keine Gedanken Jörg, ich mache es hier nicht des Geldes wegen. Es kann nicht sein das jemand eine Anzeige startet und die Kinder für sich Beansprucht, ich vermute in irgendeine Abteilung des Jugendamtes, ein Drahtzieher, die Frage ist warum. Die Fälle sind Bundesweit verteilt und ich habe die Eltern der anderen Kinder schon kontaktiert. Sie sind auf dem Weg“
In der Nähe des Hauses, schien eine Kirche zu geben, Simon hatte die ersten drei Nächte kaum geschlafen. Er war die ruhige Atmosphäre des Bauernhofes gewöhnt. In Diese Nacht lag er ruhig mit offenen Augen unter seine Decke. Er war vollständig angezogen, hatte Schuhe und Jacke an. Er wartete auf das Signal. Madeleine hatte gesagt um Mitternacht und nun wartete er darauf dass die Glocke zwölf schlug.
„Hast du das gehört?“ Natascha sprang erschrocken aus ihren Stuhl
„Hör jetzt auf, die Kinder Schlafen und selbst wenn nicht, sie können hier nicht weg“ Karl konnte nicht verstehen warum Natascha an den Abend so nervös war.
Als die Kirchenuhr zwölf schlug, sprangen alle Kinder aus ihren Betten und zogen an die Bücherregale die sich an der Hintere Wand gegenüber der Fenster befand, die Regalen hatten Räder und dahinter war eine Tür die alle Zimmer miteinander verband. Offensichtlich hatten weder Natascha noch Karl gewusst dass es so was gibt, aber Madeleine hatte es gleich herausgefunden.
Zum ersten Mal standen sich die Kinder gegenüber, es gab aber keine Zeit für Höflichkeiten, Madeleine führte alle in das untere Geschoss und dann in den Keller wo die großen Metallwannen mit der Schmutzwäsche standen.
„Los, schnell. Die Wäsche wird in halbe Stunde abgeholt“
Wie es sich herausstellte war Madeleine eine große Liebhaberin des Krimis und hatte mal ein Film gesehen wo ein Häftling auf diese Weise aus dem Gefängnis geflohen war.
„Leise, wenn Natascha und Karl etwas merken, kommen wir nie mehr hier weg“
Jörg und Margot lagen wach in Bett, sie hatten in den letzten Tagen so gut wie nicht geschlafen.
„Ob es ihm gut geht?“ Margot schaute Jörg fragend an
„Er ist bald zuhause“ Jörg war nicht so zuversichtlich wie er tat, aber er wollte seine Frau nicht noch mehr belasten. Tim hatte gesagt dass alles gut werden würde und er wollte im glauben.
„Versuche zu schlafen Schatz, Tim möchte dass wir uns morgen mit den anderen Eltern unterhalten“
Margot lächelte schwach und schloss die Augen
Die Kinder lagen zusammen gekauert in den Großen Wäschebehälter, inzwischen mussten sie die Autobahn erreicht haben. Madeleine sprang raus und forderte die anderen es ihr gleich zu tun.
„Hier irgendwo ist ein Heim wo auch Wäsche abgeholt werden muss, wir müssen runter springen und davon rennen wenn der Fahrer die Türen öffnet“
Die Kinder stellten sich vor den LkW Türen und warteten. Als die Tür aufging sprangen sie mit soviel Schwung dass der Fahrer umkippte und nicht einmal mit bekam was oder wer ihm ungeschmissen hatte.
Das Telefon klingelte, Jörg schaute auf de Uhr. Margot saß aufrecht ins Bett, „wer kann jetzt anrufen?“
„Wer auch immer es ist, es ist sicher wichtig sonnst würde die Person nicht um drei Uhr in der Früh anrufen“
Jörg griff nach dem Hörer „Ja, wer spricht“
„Papa, hol mich ab, mich und meine Freunde“
„Simon? Wo bist du?“
„Wir sind in eine Autobahn Raststätte, ich gebe dir die Kellnerin damit sie dir genau erklärt wie du her findest“
Margot hing ganz aufgeregt an Jörgs Arm und versuchte zu hören was gesprochen wurde.
Die Kellnerin erklärte Jörg dass sieben Kinder aufgetaucht waren und um das Telefon baten, sie erklärte Jörg genau wo sie waren und hängte auf.
„Was hat er gesagt“, wollten die Kinder aufgeregt wissen, alle außer Simon der keine Sekunde daran zweifelte dass seine Eltern noch während des Telefonats ins Auto eingestiegen und los gefahren waren
„Er ist auf dem Weg, aber es wird ein bisschen dauern weil in sein Auto bekommt er eich nicht alle rein, er muss ein Freund anrufen der vielleicht mit kommen kann oder ihm sein Auto borgt. Keine sorge ihr seid schon fast zu Hause“
Um die Kinder die Zeit zu verkürzen, haben die zwei Kellner und der Koch eine riesige Mahlzeit zubereitet. Besonders Simon hat sich daran gelabt, nach mehrere Tage ohne zu Essen, hätte er alles verdruckt ob essbar oder nicht.
Die Kinder erzählten die drei Raststatt Angestellte was alles passiert war und darauf hin gab es um die Befreiung zu feiern eine große Portion Eis für jeden.
Die Automatischen Türen gingen auf und eine aufgeregte Margot an Jörgs Hand stürzte rein, Tim folgte ihnen.
„Mama, Papa, endlich seid ihr da wir können nichts mehr Essen“ Simon stürzte zu den Eltern und umarmte sie, Freudentränen flossen über seine Wangen.
Nachdem Simon und seine Eltern sich ausreichend umarmt und geküsst hatten, bemerkte Jörg dass Tim mit den anderen Kindern sprach.
„Stellst du uns deine neuen Freunde vor?“
Simon nahm die beiden an der Hand und führte sie zu der kleine Gruppe Kinder und das Ratstätte Personal
„Sie ist Madeleine, sie hatte die Idee wie wir weg könnten und es hat geklappt“
„Das war nicht wirklich meine Idee“ Madeleine sah etwas verschämt aus „ich habe es in ein Film gesehen“ jetzt wurde sie richtig rot und alle mussten sich das Lachen verkneifen um sie nicht zu beschämen.
„Tim hat Erzählt dass unsere Eltern morgen zu ihnen kommen“ Madeleine sah Simons Eltern erwartungsvoll
„Ja“ Antwortete Jörg, „dank Tims Fähigkeiten haben wir sie gefunden aber wo sind die andere Kinder? Wir wissen von fünfzehn Kindern die auf die gleiche Weise wie Simon von zuhause entführt wurden“
„Wir wiesen das weitere sieben Kinder gibt, wir wissen aber nicht wo sie gehalten werden. Von ein weiteres wissen wir nichts“ Thomas und Therese schauten sich fragend an, Sina war eher nachdenklich.
„Vielleicht ist das Haus nicht groß genug, die anderen mussten woanders untergebracht werden“ Thomas kratzte sich den Kopf
„Wie auch immer, ihr musst erstmal ins Bett, wir nehmen euch jetzt mit nach Hause und denken Morgen darüber nach was gemacht werden soll“ Simons Vater drehte sich um zu der Kellnerin „wie viel kostet der Abend der Kinder?“
Die Angestellte der Raststätte winkten ab „es war uns eine Freude die Kinder helfen zu können, wenn Sie irgendwelcher Hilfe bei der Polizei oder so brauchen, wir würden ihnen gern weiter helfen“
Jörg, Margot und Tim bedankten sich und brachten die Kinder zu den Autos, nach dem sie entschieden hatten wer wo mit fährt machten sie sich auf dem weg und es dauerte nicht lange da hörten sie das regelmäßige Atmen die verriet dass alle eingeschlafen waren.
Die angereisten Eltern der Kinder waren glücklich und dankbar als sie ihren Kindern in den Armen hielten, die anderen waren zwar enttäuscht wurden aber zuversichtlich dass ihre Kinder auch bald nach hause finden würden.
Die Eltern der Kinder reichten von Tim vertreten eine Klage beim Gericht eine gegen das Jugendamt, Die Polizei hatte das Haus wo die Kinder festgehalten wurden noch an gleichen Abend gefunden und Natascha und Karl verhaftet, beide waren sehr hilfsbereit Auskunft zu geben. Noch am Nachmittag waren die restlichen Kinder auch frei.
Simon nahm die kleine Tania an der Hand, seine Eltern und Tanias Eltern standen nur ein paar Schritte weiter weg. Es war St. Martinstag. Die schrecklichen Tage waren noch nicht vergessen aber Simon war wieder zuhause und er konnte wieder lachen. Er und die anderen Kindern hatten sich versprochen Kontakt zu halten und der 11 jähriger Thomas der ein Computer Genie war, hatte dafür ein Forum mit Chattroom und andere Sachen in kürzesteter Zeit online gestellt. Innerhalt von nur Wochen, war soviel auf der Seite dass wie sich keiner hätte vorstellen können. Besonders Eltern haben sich da eingelesen, es ging darum das höchste Gut auf der Welt zu beschützen, ihre Kinder.
Tania und er hatten sich ganz vorn hingesetzt und lauschten die Worte, die die Geschichten von St. Martin erzählte, der Mann der nur gutes für seine Mitmenschen übrig hatte.










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