Die Aufgabe für diese Woche, hat mit dem Verlust der Freiheit zu tun. Wir sollen beschreiben wann wir einmal gefangen waren.
Sicher werden Sie sagen „ich wurde noch nie gefangen genommen“, ja, ich auch nicht aber wir müssen nicht unbedingt in ein Raum mit abgeschlossener Tür sein um Gefangen zu sein. Ob Physisch oder Psychisch ist nicht das wichtige, es geht darum gefangen zu sein. Ich konnte darüber schreiben in ein Körper gefangen zu sein der sich nicht meine Wünsche einfügt, ich hatte soviel abgenommen und nun ist das Gewicht wieder da. Nein, ich habe nicht Eis und Käsekuchen gegessen, ich habe gar nichts getan. Eine Andere Person ist vielleicht in eine unglückliche Ehe gefangen und sieht kein Ausweg und wieder andere hat vielleicht während eines Stromausfalls in einem Fahrstuhl gesessen.
Louise Doughty bittet darum dass Sie nicht gleich los schreiben, Sie möchten erst darüber nachdenken, wie war oder ist das Gefühl? Wie war ihre allgemein Zustand? Welche Gedanken hatten Sie? Womöglich denken Sie länger darüber nach als die Zeit die Sie brauchen um es zu schreiben. Das ist in Ordnung.
Die Punkte die die Geschichte ausmachen sollen schon stimmen, aber schmücken Sie ruhig ihre Geschichte aus, nicht wie in der erste Übung (der Unfall) wo nur die Fakten hin Sollten, hier können Sie sich entfalten mit ihre Fantasie, die aus ein Erlebnis, ein fantastischen Roman machen konnte. Sie können Fotos und Berichten aus alten Zeitungen mit einbeziehen, die Ereignisse aber sollen die Realität entsprechen, Ihre Realität.
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Ich denke ich bin in vielerlei Hinsichten gefangen. Ich lebe an einem Ort wo ich nicht sein will, ich stecke in einem Körper der nicht meine sein kann, ich führe ein Leben die nicht die ist, die ich mir für mich erdacht habe, habe immer Arbeiten machen müssen die ich nicht wollte. Ich bin so was wie eine verleih Gefangene, warum nicht, es gibt Zeitarbeitsfirmen, warum kann ich nicht eine Zeitgefangene sein?
Da ich nicht wohlhabend genug bin (eigentlich musste ich sparen um arm sein zu können), bin ich nie entführt worden, ich kenne keine kriege, ich bin aus ein friedlichen (zumindest damals) Land, daher bin ich auch nie in Politischer Gefangenschaft geraten. Ich habe noch nie Drogen konsumiert, niemand ermordet und auch keine Bank ausgeraubt so aus diesen Grund musste die Stadt bis jetzt, darauf verzichten mir eine Existenz auf Stadtkosten anzubieten zu müssen, zu meine Schande muss ich noch gestehen, dass ich noch nie in ein Fahrstuhl eingeschlossen war. Ein Mal war ich in der Straßenbahn eine Stunde lang eingesperrt, die Straßenbahnen fahren mit Strom und es gab einen Stromausfall mitten an Tag, aber ich hatte keine Angst, ich war nur leicht genervt weil ich sah dass ich mein Termin nicht einhalten konnte.
Wahrer Angst hatte ich als mein Kind in Alter von drei Jahren, sich in Bad einsperrte und nicht mehr raus konnte. Ich stand draußen vor diese Tür und hatte Atemnot, mein Herz der Halsbereich längst verlassen und schlug mir schon auf der Zunge, darüber hinaus war ich nur eine Ohnmacht nahe. Es hatte wenig gefehlt dass ich die Axt genommen hätte und die Tür zu Zahnstocher verarbeiten hätte. Die Tür hatte Glück, mein geniales Kind hatte einfach wieder aufgeschlossen und kam raus, warum auch nicht er hatte ja auch abgeschlossen. Ich habe damals der Schlüssel entfernt und heute fünfundzwanzig Jahre später, habe ich keine Ahnung wo diese abgeblieben ist.
Ja, ich fürchte bei dieser einen Aufgabe muss ich passen. Ich kann mich nicht in diese Szenerie versetzen weil ich es selbst noch nie erlebt habe. Natürlich kann ich aus meine Sicht eine Szene beschreiben die die Aufgabe entspricht aber es würde die Aufgabe in den Sinn verfehlen dass es eine wahre Begebenheit sein soll.
Physisch war ich noch nie gefangen und Psychisch, ja mein ganzes Leben aber ich lasse mich deswegen nicht unterbuttern. Ich liebe das Leben und finde immer ein Grund um mich zu freuen.
Moment, jetzt fällt mir etwas ein, ich war drei Jahre alt und auf dem Weg in der Kirche, habe ich schon einmal darüber geschrieben? Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube ich war in Gelb gekleidet von dem Kopf (Hut) bis zu den Füßen (Socken und Schuhe), dazwischen waren nicht nur das Kleid sondern auch die obligatorische Handschuhe und das Tässchen in der gleiche Farbe zu finden. Das weiß ich so genau weil ich immer alles in der gleichen Farbe trug (alles rosa oder alles blau oder …)
Die Ereignisse sind schnell erzählt, ich folgte meine Großmutter an Sonntagmorgen zur Kirche und kurz vor davor fiel mein rechter Bein (ich bin fast sicher es war rechts) in einen Loch. Welche Ängste ich da ausgestanden haben mag, kann ich heute nicht mehr sagen, ich mich beim besten Willen nicht erinnern aber ich weiß noch dass ich geglaubt habe, dass die Rumstehende, mir das Bein einfach abschneiden würden. Ich steckte bis zum Hüftgelenk fest mit mein Bein in diesem Loch und ich war noch nicht ganz vier Jahre alt, die Überzeugung die schneiden mir das Bein ab hatte in mein kleinen Kopf große Dimensionen angenommen. Ich kann heute nicht mehr sagen wie sie mich daraus geholt haben, genau so wenig kann ich sagen es sei eine Gefangenschaft gewesen. Eigentlich kann ich nur sagen dass ich weg wollte und nicht von der Stelle kam, ich die Einschränkung durch das feststecken meines Beines wurde ich von der Straße gefangen gehalten. Wie ich eine Geschichte daraus machen muss ich noch nachdenken, aber bis nächsten Samstag ist noch Zeit.
Übrigens, als ich neun war hatte ich ein wirklicher Unfall und da dachte ich auch die schneiden mir wieder das rechte Bein ab. Bei meinen Unfall mit neun wurde ich wenigstens genäht.






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