Ich erinnere mich nicht

Die dritte Übung in das Buch Raum zum Schreiben, hat der Titel

Ich erinnere mich nicht

In diesen Kapitelchen (groß sind die Kapitel nicht) erklärt Bonni Goldberg, dass auch vergessenes, gutes Material für die Fantasie ist.

Die Übung besteht darauf mindestens eine Seite voll zuschreiben, beginnen soll der Schreibende mit den Worten.

„Ich erinnere mich nicht“ wann ich so begeistert war, wie jetzt mit mein Vorhaben diese 700 Seiten zu füllen. Schreiben ist eine wunderbare Tätigkeit und ich hatte immer sehr viel für die Künste. Ich habe immer etwas in der Richtung getan. Theater gespielt, gezeichnet (hauptsächlich Porträts) gesungen (nicht dass ich es konnte, ich treffe selten der richtige Ton) getanzt (auch das ist heute nicht mehr so einfach), aber schreiben, das wollte ich in jungen Jahren nie. Ich fand nicht wirklich die Geduld um etwas auf Papier zu bringen, es war schrecklich ermüdend. Heute ist es eine wahre Freude, mich hinzusetzen und auf mein Papier meine Gedanken fließen zu lassen. Mein Sohn meint ich sollte mir ein Laptop kaufen, so wäre ich in der Lage überall zu schreiben, in Zug, in Restaurant, in Kaffee, in ……… aber erstens habe ich nicht überall ein Tisch um diesen Laptop zu stellen, schließlich brauche ich beide Hände zum Schreiben und habe daher keine frei um das dumme Teil festzuhalten und zweitens, der wahre Schriftsteller (na ja, ich will nicht behaupten einer zu sein) schreibt per Hand. Ich nehme mir die Notizen vor um die in mein Compy einzugeben, wenn mir die Ideen ausgehen. Mit einer Kladde und ein Stift kann ich überall schreiben ohne Probleme, in eine Hand halte ich die Kladde und in der Anderen der Schreiber.

Ich erinnere mich nicht, dass andere Hobbys mir so viel Freude gemacht hätten und ich kann mich auch nicht erinnern, warum ich mich nicht früher damit befasst habe. Ich erinnere mich nicht einmal, warum ich damit anfing. Ich erinnere mich nur daran, dass ich immer gesagt habe und immer noch sage „Tagebücher sind etwas die kein Mensch braucht, es ist dumm etwas zu schreiben, dass kein Mensch lesen soll“ ich meine ich schreibe Dinge die keiner erfahren soll in ein Tagebuch, und verbringe meine Tage auf der Suche nach einen sicheren Versteckt für dieses Tagebuch. Ich spare mir von Anfang an das Aufschreiben der Geheimnisse und schon gibt es keine Probleme.

Ich kann mich nicht erinnern; was ich als Erstes geschrieben habe, aber sicher war es so schrecklich, dass niemand es je verstanden hätte, warum ich mir so ein Hobby zugewandt habe. Ich kann mich an so vieles nicht erinnern, meine Neugier ist geweckt und ich würde gern in meine Erinnerung kramen, aber viele meine Gedanken, meine Erinnerungen sind in mein Gedächtnis gespeichert als extrem geheim. Einen großen Stahltresor befindet sich in einen Raum mit eine dicke Stahltür, die viele Schlosser hat und davor noch eine weitere Stahltür, die zugeschweißt wurde. Diesen Raum mit den Türen davor befindet sich in eine Hölle auf eine geheime Insel, die auf keine Karte vermerkt ist und der Eingang wird von zwei großen bewaffneten Soldaten bewacht. Kurz gesagt, ich komme nicht an die gewünschte Information und daher werde ich wohl mit dem Satz „ich kann mich nicht erinnern“ weiter leben müssen. Ich hoffe nur, ich habe nichts wirklich Wichtiges vergessen. Wie schon erwähnt, daran kann ich mich nicht erinnern, aber, wenn ich etwas Wichtiges vergessen haben sollte, ist es jetzt wohl zu spät und von daher nicht mehr zu ändern.

Ich habe sehr viel in mein Leben vergessen und vieles davon ist sicher ein Segen, dass ich es vergessen habe. Niemand hat nur schöne Erinnerungen und ich bin da keine Ausnahme. Anderes ist es ganz sicher schade, dass es mir verloren ging und wiederum anderes würde ich gern vergessen und es gelingt mir nicht. Ich bin sicher, dass ich mich an das Wichtigste erinnere, mein Kind, der Tag oder besser gesagt die Nacht seiner Geburt und die wunderbare Zeit, die ich ihm bei mir hatte, bevor er in der Weite Welt auszog. Alles andere, woran ich mich erinnere, ist einfach Zugabe.

Welche Erinnerungen haben Sie?