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Sonntag, 1. Juli 2012

Buch schreiben "Woche 38"



Woche 38



Der Countdown geht weiter, wir befassen uns dieses Wochenende mit Woche achtunddreißig, nur noch vierzehn Wochen. Herzlich Gratulation an denen die bis hier durchgehalten haben.



Noch etwas zum Thema Stil und zum Gebraucht von metaphorischer Sprache. Wenn Sie nicht sicher sind, lassen Sie es. Ein einfacher direkter Satz kann wunderschön sein. Eine gute treffende Metapher ist ebenfalls schön, aber eine verfehlte ärgert ihren Leser.

Louise Doughty
Ein Roman in einem Jahr




Das gibt uns Louise Dougthy mit auf dem Weg.




Ich Hoffe, dass Sie sich inzwischen um die Dinge kümmern, die Ihnen beim Schreiben am meisten Probleme bereiten. Als Ihre Tutorin und Freundin erlaube ich mir, einige hinzuzufügen, an die Sie vielleicht noch nicht gedacht haben ….

……. Die Exposition …. Wissen Sie vielleicht noch nichts darüber ……

Louise Doughty
Ein Roman in einem Jahr



Exposition:  Vergabe von Informationen, die Figur in der Vergangenheit so geprägt haben, dass diese sich in der Gegenwart genau so und nicht anders entwickelt hat. Es ist eine Erklärung für den Leser.

Exposition ist Latein und bedeutet: Darlegung, Darstellung.



…. Romane, sogar die guten, sich manchmal zu Anfang so schrecklich träge ….

… etwas gelesen, das Ihnen zwar gut gefiel, Sie aber das Gefühl hatten, die Geschichte könne langsam auch einmal anfangen?

Louise Doughty
Ein Roman in einem Jahr



Oh ja, das habe ich, es ist anstrengend, die Figuren bewegen sich von A nach B und passiert nichts, oder es gibt ein ganzes Kapitel Beschreibung über eine Wiese. Das war damals so elend, dass ich nach zwei Seiten der Rest der Wiese einfach übersprungen habe.



Exposition bedeutet Erklärung oder Hintergrundinformationen. Im Vokabular der Romanliteratur ist es das Gefühl, bestimmte Dinge zu den Figuren erklären zu müssen, damit der Leser versteht, warum sie auf bestimmte Weise handeln.

Louise Doughty
Ein Roman in einem Jahr



Klasse, jetzt habe ich mir das Gehirn zermartert um die blöde Exposition so zu erklären das am Ende jeder verwirrt ist, nur um zu erfahren, dass es in Buch erklärt wird. Vielleicht sollte ich das jeweilige Kapitel erst komplett lesen und dann erst schreiben.



Douglas Kennedy hat das schön ausgedruckt: »Jeder Roman beginnt in einem bestimmten Augenblick in der Zeit, der normalerweise ein gutes Stück nach der Geburt der Hauptfigur oder des Erzählers liegt, was bedeutet, dass es immer eine Geschichte vor der Geschichte gibt, ………

… wenn Sie der Leser zu viele Einzelheiten verraten, kann es geschehen, dass Sie ihn ausgerechnet in dem Moment, in dem Sie ihn packen wollen, langweilen; verraten Sie zu wenig, sind Ihre Figuren emotional nicht komplex genug«

Louise Doughty
Ein Roman in einem Jahr



Der wird es schon wissen. Auch mein Roman hat eine Geschichte vor der Geschichte, eine Geschichte, die aber länger als Tausend Jahren zurückliegt. Meine Figuren werden diese Geschichte aufdecken, nach und nach. Ich fürchte nur, dass die von mir angestrebte siebenhundert Seiten nicht reichen, am Ende schreibe ich ein ganzer Zyklus, weil die Buchstaben nicht klein genug sind, um auf siebenhundert Seiten zu passen, oder die Papierblätter nicht größer und meine Figuren zu lahm.


Die Frage lautet: Welche Details der Hintergrundgeschichte sind für den Leser wichtig. Die Antwort lautet fast immer: Weit aus weniger, als Sie denken. Oder, alternativ, weitaus später, als Sie denken.

Louise Doughty
Ein Roman in einem Jahr


Hm! Woher will sie wissen, was ich denke? Ich habe mir diese Informationen auf die siebenhundert Seiten verteilt damit ich hier und da ein Meilenstein habe. Meine Meilensteine stehen aber momentan noch zu dicht, ich fürchte, ich muss mein Ziel von siebenhundert Seiten anheben.


…….. nicht detalliet beschreiben ……..
……. Psychischen Schwierigkeiten…….
……. später innerhalb der Geschichte aufdecken.

Louise Doughty
Ein Roman in einem Jahr



Das, hat mit diesem „nicht beschreiben, zeigen“ zutun. Ein schöner Satz die ich in „Schriftsteller-werden.de“ gefunden habe lautet:

„schmeiß deinen Leser ins Wasser, anstatt ihm zu sagen, dass er nass geworden ist“

Nur Mut, Sie können ein paar Handtücher in greifbare nähe halten, damit er sich nicht erkältet.

In gleichen Bericht lass ich auch:

„Zeig ihm nur das, was er auch wirklich wissen muss. Verlier dich nicht in endlos detailreichen Beschreibungen von einer Kommode“



…….. die zurückgehaltenen Informationen oder Rückblicke später zur Plotentwicklung einsetzen. Aber bis dahin müssen Sie eine Jetzt-Geschichte haben, die interessant genug ist, um die für sich allein stehen kann. Wenn der Plot jedoch von der Vorgeschichte, von ständigen Erklärungen abhängt, dann haben Sie vielleicht nicht genug Handlung und füllen stattdessen die Lücken mit Hintergrundinformationen und Füllmaterial aus.

Louise Doughty
Ein Roman in einem Jahr



Das sind die letzten Wörter in Kapitel „Woche 38“, ich kann Ihnen nur empfehlen, dass Sie sich die Texte noch mal überprüfen ob vielleicht zu viel beschrieben wurde. Noch ist nichts verloren, wir sind noch in der Kreative Phase.

Ich wünsche Ihnen wie immer ein schöner Sonntag und eine Produktive, besonders kreative Woche.




 

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