Sind ihre Figuren überzeugend? So lautet die Überschrift des
Kapitels, in Buch von Sylvia Englert „so
lektorieren Sie ihre Texte“
Gute Frage, wer gibt mir jetzt die Antwort? Ich lese das
Buch zum zweiten Mal, das erste Mal war nur lesen, jetzt geht es um Abarbeiten.
Ja, die Antwort muss ich mir wohl selbst geben, binich.
Die Autorin listet eine unendliche Reihe an Fragen, die ich
nicht alle beantworten kann. Inwiefern ist es wichtig, was für ein Gericht
meine Hauptfigur mag oder nicht mag?
Ich gehe jetzt mit Ihnen die Fragen durch, vielleicht können
Sie mir hier und da einen Tipp geben, warum es so sein soll.
Welche Probleme hat ihre Hauptfigur in der Kindheit? Das habe ich am
Rande erklärt, der Verlust der Eltern in sehr jungen Jahren.
Welches Verhältnis hat sie zu
ihren Eltern und Geschwistern? Eltern sind nicht mehr da, ein Bruder ist da,
sie stehen sich sehr nahe.
Welche Gerichte hasst sie? Keine Ahnung, über Kulinarisches habe
ich mir der Kopf nicht zerbrochen. Ich persönlich liebe Suppen und Käsekuchen.
Glaubt sie an Gott oder andere höheres Wesen? Ja, über Atheisten
konnte ich nicht schreiben, ich kenne keine. Obwohl, in meinen Fantasy habe ich
ein Volk der sich nur auf der Wissenschaft festhält. Ist aber nicht der
Hauptstrang.
Welche (miesen) Kompromisse musste sie in ihren Leben eingehen?
Miese Kompromisse? Das ist wohl ein anderes Genre. Ich habe zu viel Drama in
der Handlung um auch noch mit einer Figur zu Recht kommen, die womöglich in
ihre Jugend sich Prostituierte um den jüngeren Bruder von den hungertot zu
bewahren oder so was. Das war ein schlechtes Beispiel, nein, keine Kompromisse.
Wenn man Ihre Hauptfigur mit dreihundert Euro oder zehn Goldstücken,
wenn Sie Fantasy schreiben) losschicken, was würde sie kaufen? Gute Frage,
Bücher, sie würde direkt zu einer Buchhandlung gehen und Bücher kaufen. Aber
ein Teil des Geldes würde auf den Weg dorthin in zahlreichen Bäckereien
bleiben, denn sie würde jeden Bettler auf ihren Weg etwas zu essen besorgen.
Wenn man sie in eine Talkshow (bei Fantasy Druidenrunde oder so was)
einladen würde, würde sie hingehen? Nein, es sei denn, es gebe ein Grund
dafür. Wie der Antagonist entgegen zu treten, oder eine Spur zu folgen, oder so
was. Nur in um in der Show mitzuwirken wurde die Figur nie dahin gehen.
Musste sie schon mal eine Mutprobe bestehen? Mehr als eine, meine
Hauptfigur hat viel zu bestehen bevor das Ende und damit die Ruhe und
Entspannung kommen.
Wofür schämt sie sich? Schämen? Nein, das habe ich nicht, sollte
sie etwa?
Was war der beste Tag ihres bisherigen Lebens? Jetzt muss ich mich
schämen, ich habe keine Ahnung. Vielleicht ein Tag, an den … nein das ist
Unfug. Ich weiß es nicht. Ich habe Lebensläufe für die Figuren, die bis zu
sechs Seiten lang sind, tabellarisch, und ich weiß diese Fragen nicht zu
beantworten. Das heißt, in Zukunft werden meine Lebensläufe länger. Vielleicht
brauche ich der Roman nicht zu schreiben, es genügt, wenn der Lebenslauf
lückenlos ist.
Wodurch hat sie mal ein Freund gewonnen (oder verloren)? In diese
Geschichte werden Freunde gewonnen, Menschen, die hauptsächlich aus Neugierde
sich ihre Sache annähmen und eine Freundschaft entsteht, diese wird aber nicht
sichtbar, die Freundschaft wird hauptsächlich zu ihrem Bruder gehalten.
Was bewahrt ihre Hauptfigur unter ihrem Bett auf? Nichts, ich bin
damit beschäftigt unter meinem Bett alles leer zu halten, da wird meine Figur
mich nicht Boykotieren oder? Aber in der Nische, wo früher die Puppen zum Schlafen
abgelegt wurden, ist eine lose Diele in Boden.
Welches Geheimnis hat sie? Ich fürchte, dieses Buch lebt nicht von
einem Geheimnis, es geht eher dass mehr bekannt ist, als alle wissen wollen. So
wie früher bei Colombo, wir wussten, wer der Mörder war, aber würde der
gammelige Detektiv es auch herausfinden? Natürlich, er hat mich nie enttäuscht.
Wenn sie eine Spinne im Wohnzimmer findet, geht es der Spinne an den
Kragen oder wird sie behutsam nach draußen getragen? Ich denke, ob weiblich
oder männlich, jede meine Figuren würden sich ruhig verhalten und warten, dass
die Spinne vorüberzieht. Vielleicht bekäme der eine oder andere einem hysterischen
Anfall, so wie ich die meistens bekomme, aber sterben würde die 1,5 cm
gefährliche Spinne nicht.
Diese und unzählig viele weiteren Fragen finden Sie in Buch
„So Lektorieren Sie
Ihre Texte“ von Sylvia Englert
Autorenhaus Verlag
ISBN 978-3-86671-105-1
|
Ich empfehle, das Buch zu lesen. Auf keinen Fall möchte ich
behaupten, dass es meine Bibel wird, aber es gibt mir viel zu denken. Meine
Überzeugung ist, dass umso öfter darüber gelesen wird, desto klarer werden die
Probleme in der Handlung. Welche Probleme gibt es in meine Handlung? Wie mir
schon einige gesagt haben, ich lasse der Leser nicht zu Ruhe kommen.
Noch drei Fragen
Fragen Sie sich bei jeder einzelnen ihrer Figuren: Ist diese
klischeehaft? Ja, das mache ich. Ich kann nur hoffen dass mir gelingt klischeehafte Figuren zu
vermeiden.
Gibt es abschnitte in Ihrem Manuskript, in denen man lange nicht
erfährt, was die in Mittelpunkt stehende Figur denkt oder fühlt? Super,
jetzt kann ich das gesamte Manuskript noch mal lesen, ich weiß es nicht. Aber
aus dem Gefühl raus würde ich mit Nein antworten. Natürlich ist prüfen besser
als vermuten, daher werde ich mich wohl gleich an der Lektüre machen.
Der Rat von Silvia Englert „Bauen Sie an den entsprechenden Stellen
mehr Gedanken, Gefühle und Wahrnehmungen ein.
Bezeichnen Sie ihre Hauptfigur manchmal als „der dreißigjährige Mann“,
„das Mädchen“, „die junge Frau“? In dem Sie solche Bezeichnungen schreiben,
betrachten Sie Ihre Figuren von außen und sind zu weit weg von Ihnen. Sie
rät „benutzen Sie ausschließlich der
Vorname“. Ich mache es tatsächlich, gerade weil das fünfhundertste
Wiederholen von Thorsten, Petra oder Winfried mir starken Kopfschmerz verursacht.
Nun muss ich lesen, das es ist falsch. Wie man es macht, es ist immer falsch.





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