Heute

Donnerstag, 20. März 2014

Ton bereiten





Vielleicht schreibe ich vier Zeilen, vielleicht zwanzig.
Ich subtrahiere und addiere, bis ich endlich auf etwas stoße.
Man verdichte immer, manchmal baut man auch aus.

Grace Paley
 

Um sich in der Tonvorbereitung zu üben, beginnen Sie mit dem Wort „spiel“ und tauchen für mindestens drei Seiten ein. Sie brauchen keine vollständigen Sätze zu schreiben. Wenn Sie fertig sind, lesen Sie, was Sie verfasst haben. Unterstreichen Se jeden Satz, der Ihnen gefällt, damit Sie ihn in einem zukünftigen Gedicht oder eine Geschichte verwenden können.

Achtung: Es kann sein, dass Ihnen überhaupt nichts gefällt. Lassen Sie sich davon nicht entmutigen. Nicht auf jeder Seite lassen sich Juwelen finden! Wiederholen Sie die Übung einfach mit anderen Wörtern als Ausgangspunkt. Glauben Sie mir – wenn Sie mit dieser Technik eine Weile gearbeitet haben, wird sie für Sie unverzichtbar.

Bonni Goldberg


Das Wort Spiel, ganze drei Seiten damit füllen, das kann lustig werden. Aber eigentlich geht es darum, ohne groß darüber nachzudenken, über ein bestimmtes Spiel zu schreiben, es gibt so extrem viele.

Spielende Kinder, spielende Katzen, falsche Spiele, Glückspiel, ….. dann, wollen wir sehen, was dabei raus kommt, los geht. Ich entschuldige mich jetzt schon für das, was dabei raus kommt. Ich setze das hier nur auf eine Helfe des Blattes, denn irgendwann werde ich der Text überarbeiten, um zu erfahren, was dabei raus kommt.



20. März 2014

Spiel ist so ein einfaches Wort, besteht aus fünf Buchstaben, zwei Vokale und drei Konsonanten. Ich würde behaupten, dass es ein Wort ist, die leicht untergeht in eine Reihe von Wörtern, aber das Wort Spiel hat so viele interessante Facetten. Als ich klein war, habe ich nicht wirklich gespielt, meine Beschäftigung war eher, aus jeden Stück Stoff, der mir in der Hand fiel, neue Kleider für meine Puppen zu machen. Andere Mädchen haben Teepartys gemacht an winzigen Tischen, an denen die aufopferungs- bereite Eltern sich mit verdrehten Beinen setzten, sollten / mussten, um aus Fingerhütte ähnlichen Tassen, imaginären Tee zu trinken. Ich verbrachte meine Zeit, mit Häkeln, das habe ich schon mit vier gelernt, Stricken oder Nähen. Meine Puppen steckten stets in neue Kreationen, die ich überwältigend schön fand. Ob die erstellte Otkotür tatsächlich so gut war, wage ich heute sehr zu bezweifeln. Um meine Puppen in diesen Mailand verdächtige Einzelstücke zu stecken, musste ich denen immer die Köpfe und die Arme entfernen, denn Knopfe und Druckknopfe gehörten nicht zu meinem Sortiment in mini Atelier auf der siebten Stufe der Treppe in Haus meiner Oma. Kopfe und Arme entfernt, das habe ich nur bei Barbie Puppen gemacht, andere Puppen waren nicht dazu geeignet.

Schnell habe ich begriffen, dass Babysachen zu stricken besser ist, ich musste die Puppe nicht auseinandernehmen, um sie anzuziehen. Ich hatte eine Babypuppe, die war so groß wie ein Halbjahr altes Baby, der hat schnell eine nicht mehr überschaubare Garderobe erhalten. Besonders gut gelungen war mir dem Set „Jäckchen mit Mütze gelungen in ein Zitronengelb, der bis heute, achtundvierzig Jahre später, mir Augenschmerzen verursacht.

Als ich älter war, beobachtete ich die Kinder meiner Freunde, stundenlang haben sie Klötzchen gestapelt, sich verfolgt oder auch mal geschlagen, aber meistens wurde gelacht. Diese Kinder haben nie eine Nadel in der Hand genommen, zu keine Teepartys geladen und auch nie die siebte Stufe einer Treppe als Schneideratelier betrachten müssen / wollen. Spielen, das erkenne ich jetzt schon, hat eine nicht überschaubare Menge an Facetten.

Sport ist auch Spiel in Alter von neun Jahren entdeckte ich meine Liebe für Basketball und Baseball. In eine wirkliche Mannschaft war ich nicht, dafür hätte ich weniger behütet aufwachsen müssen, aber ich dürfte mit trainieren. Das reichte mir, ich muss nicht aufs Treppchen, mit genug tatsächlich dieses dabei sein. Heute bin ich leider nirgends mehr dabei, ich habe es geschafft, mich zu einer Einsiedlerin zu entwickeln, in meinem Leben gibt es keine Spiele mehr. Die letzten sieben Jahre waren ohne Spiele, nicht zuletzt, weil ich mich zu einem Ort begeben habe, wo mir jeden sozialen Kontakt fehlt. Es wird aber nicht mehr lange dauern, dessen bin ich mir sicher, dann werde ich wieder weg sein. Das Spiel Einsiedler wird ein Ende haben. Es ist einfach so, dass ich für eine Weile hier kam, um einiges zu überdenken und dann bleiben musste. Ich werde bald wieder diesen Ort verlassen, dann wird es wieder Spiele in mein Leben geben.

Es gibt auch Spiele, die Existenzen beenden können, eine Zucht, die nur schwer zu heilen ist, bei vielen der Opfer nie. Viele Menschen, verfallen die Zucht, zerstören ihren Leben in dem sie sich mit Dingen beschäftigen, die sie nur noch mehr ins Unglück stürzen. Alkohol, Drogen, aber auch Glückspiel sind Verursacher von Leid und oft todbringende Spiele. Ein eindeutiger todbringendes Spiel ist das russische Roulette, meine Überlebenschancen stehen 50 /50, aber auch Kasinobesucher können mit beängstigender Schnelligkeit, mit Designer-Zementschuhe in einen Fluss enden, etwas was ich nie verstanden habe, ein toter Schuldner kann seine Schulden nie mehr bezahlen.

Beim Spielen geht es um den Nervenkitzel, um die Freude, um den Drang zu gewinnen, um etwas teilen mit Freunde ……… um so vieles mehr. Welchem Spiel Typ bin ich? Hätte ich jetzt die Zeit darüber nachzudenken, konnte ich sicher ein Profil von mir erstellen, aber das würde die Übung hier zerstören, denn ich soll über das „Spiel“ schreiben, ohne dass ich mir Gedanken darüber mache, was ich hier von mir gebe, ob die Worte zueinander passen, ob die Sätze auch so verständlich sind. So kann ich nur hoffen, dass an dem Tag wo ich beschließe, den Text zu überarbeiten, mir noch verständlich ist, was ich hier so von mir gegeben habe. Auch das ist eine Art Spiel, das Spiel mich selbst auf den Prüfstand zu stellen und vor mir selbst zu bestehen. Ich sage nicht, dass es einem guten Spiel ist, aber es hat ein gewisser Nervenkitzel. Werde ich meine eigenen Maßstäbe erreichen oder werde ich vor mir selbst versagen? Vor anderen nicht mit dem Erfolg glänzen, die angestrebt wurde, das kann passieren und ich halte es wie Edison, ich habe dann nicht verzagt, ich habe nur ein weiterer Weg entdeckt, wie es nicht geht. Vor mir selbst unter der Messlatte zu bleiben, das ist weniger erfreulich. Vor mir zugeben zu müssen, dass ich die von mir selbst, in mir gesteckten Erwartungen nicht erfüllen könnte, dass ich das Ziel meines eigenen Spiels nicht erreicht habe, das tut weh. Einer dieser immer wieder kehrenden Niederlagen, ist mein Spiel mit den Wörtern, wie die letztendlich geschrieben werden, das habe ich halbwegs in Griff, nicht perfekt, aber für den Moment, für mich, zufriedenstellen. Was der Bau der Sätze betrifft, kann ich verzweifeln. Die Frage ob die Falle richtig angewandt wurden, sie sind zu 98% nicht richtig angewandt, ob ich der Verb lieber weiter nach vorn ziehe oder ein paar Adjektive entferne, sind nicht einmal so quellend, wie Sätze, die sich in jede Konstellation grün färben. Hier möchte ich ganz klar die Behauptung aufstellen, dass Duden ein ganz böses Spiel mit mir treibt. Der stellt mir Fragen, dich nicht beantworten kann, wie „ sind Sie sicher, dass das Substantiv, sein Artikel und eventuell gegebene Adjektive in Kasus, Numerus und Genus übereinstimmen. Noch besser ist der Satz mit der Kongruenz, leider kann ich mich jetzt nicht auf dem Wortlaut entsinnen. Nein, ich bin nicht sicher, wenn ich es wäre, bräuchte ich Duden nicht oder? Noch besser ist, wenn ich auf Seite 23 ein Fehler habe, die sich nicht korrigieren lässt, aber gehe ich fünf Seiten zurück und setze ein dekoratives Komma irgendwo, nicht weil es wirklich nötig ist, sondern weil ich Diese in meine „Koma-Schatulle“ übrig behalten habe , verschwindet der unkorrigierbare Fehler auf Seite 23. Ja, Duden treibt ein hinterhältiges Spiel, nicht nur mit mir, dessen bin ich mir sicher.

Es gibt aber auch andere Hinterhältige Spiele, wie Andere manipulieren, damit sie genau das tun, was ich will. Kollegen falsch beraten, damit sie vor dem Chef versagen und mir ein Auftrag erteilt wird, oder einfach andere schaden weil es befriedigend wirkt.

Inzwischen formt sich in meinem Hinterkopf, die Frage, was für ein Spiel ist hier gemeint, solange ich nicht weiß, worüber ich rede, kann ich nur Unsinn von mir geben. Auch das ist wohl eine Art Spiel, ich muss wohl die zwischen den Worten versteckte Story finden. Ich würde sagen, da sind wir wieder beim Glücksspiel angelangt.

Ich habe zwar noch eine Seite zu wenig, aber der Fluss von Wörtern beginn zu versiegen, es ist einfach so, dass ich nie über das Spielen nachgedacht habe, ich bin auch nicht einer Spieler Natur. Ich bemerke, dass Bekannte stundenlang vor den Computer sitzen, um irgendwelche Spiele zu genießen, irgendwelche Bonbons oder Seifenblassen, die verschoben oder beseitigt oder wer weiß was, werden müssen.

(Jetzt habe ich der Satz mit der Kongruenz, bei dem Satz irgendwelche Spiele, ging es gleich auf. Der Satz: „Kongruenz überprüfen. Bitte überprüfen Sie, ob das Substantiv, sein Artikel und eventuell gegebene Adjektive in Kasus, Numerus und Genus übereinstimmen“. Wenn ich es konnte, hätte ich es falsch geschrieben? Wenn ich so etwas konnte, würde ich meinen PC mit Duden belasten? Wenn ich auf diesem Spiel aus wäre, hätte ich Duden der Federhandschuh längst geworfen, aber tatsche ist, dass ich in diesen Speziellen Spiel vollkommen unbewaffnet bin.)

Die Jugend von heute verbringt ihre Zeit in geschlossenen Räumen, vor einen Bildschirm sitzend, mit Gewaltspielen beschäftigt. Die Kinder wachsen mit der von Eltern und älteren Geschwister vorgespielten Freizeitgestaltung. Ich bin eher der Puzzle und Mahjong Typb wenn es um den PC geht, und das auch nur ein Mal alle zwei bis drei Jahre. Da endet es aber auch für mich.

Ich möchte eine Bilanz ziehen, sind die Spiele, die heute angeboten werden, schlecht für unsere Gesellschaft? Ich denke, nein, zumindest nicht alle, es geht eher darum, wie „Seelischstabil“ der Anwender ist. Nicht jeder, der sich mit sinnlosem Töten auf den Bildschirm beschäftigt, geht los um ein Massaker anzurichten. Trotzdem ist zu überlegen, warum ein solches Spiel notwendig ist, um der Stress zu beseitigen. Will ich meinen Chef genau so massakrieren wie die Feinde an Bildschirm? Oder meine Schulkameraden, die ständig über mich lachen, weil ich rote Haare habe oder eine Brille trage, oder was auch immer? Es ist doch viel besser, ich bringe das Objekt meines Verdrusses virtuell um, als dass ich in Büro auftauche und ein Blutbad verrichte. Leider ist es bei einige so, dass sie sich gerade davon ermutigen lassen, genau dieses in life zu erleben, ich bin keine Psychologin, das Spiel mit den Gehirnwindungen hätte mich sicher zu Verzweiflung und in eine Therapie gestürzt, aber vielleicht ist es ein Grund, dass sich Amokläufer am Ende selbst töten, ein nüchternes Erwachen und Erkennen, was sie getan haben.

Apropos Spiele mit dem Unterbewusstsein, welche Gehirnwäsche werden die Hüter des Gesetzten unterzogen? Ich führe eine kurze Liste an:

  • Selbstmord ist strafbar, mich würde es nicht wundern, wenn auf die Tat die Todesstrafe stehen sollte. Gut, dass in Deutschland keine Todesstrafe gibt.

  • Ein zum Tode Verurteilten bricht drei Tage vor der Hinrichtung zusammen, Herzinfarkt, es wird alles getan um den zu retten, wenn es sein muss, sogar ein neues Herz transplantiert, nur um den verschobenen Hinrichtungstermin ein paar Wochen später nachzuholen.

  • Polizisten setzen den Toten die Reinigung des mit Blut geschmierten Hemdes in Rechnung unter Androhung von Strafe. Das habe ich so erlebt und mir von einem Polizisten tatsächlich bestätigen lassen.

  • Es müssen 24 Stunden vergehen, bevor sich die Polizei auf der Suche macht, wenn jemand vermisst wird.

  • Solange der Attentäter mich nicht ermordet hat, kann die Polizei nichts unternehmen. Ich frage ernst, was habe ich davon, dass sie meinem Tod untersuchen? Mir wäre lieber, sie würden meinem Tod verhindern.

Das sind nur einige Beispiele, von wirklich verwirrenden Handlungen in der Welt, ein wirklich verwirrendes Spiel.






Jetzt muss ich die Peinlichkeit durchmachen, diese unbedachten Worte hier zu verewigen, ich will nicht behaupten, dass meine Texte sehr durchdacht sind, aber sie sind zumindest noch einmal durchgelesen, hier und da etwas umgeschrieben, einiges wieder gestrichen, weil es überhaupt nicht passt. Wenn ich das hier jetzt mache, würde ich der Text verfälschen, die Übung wäre zerstört. Also, die Tapferen, die sich gezwungen haben, bis hier durchzuhalten, empfehle ich, um nach der Lektüre, der Kopf von Stroh zu befreien, einige Seiten von wirklich guten Autoren zu genießen. Ich werde Ihnen keine vorschlagen, jeder hat eine andere Vorstellung von gut, außerdem, halte ich mich in solchen Momenten immer an den Klassikern.

Ich danke Ihnen für ihre Geduld.



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