Rob-Ert
18 und das
Chamaeleon-Paradies
Die
letzte Prüfung
Mürrisch schritt Rataldis der stark überwucherte
Weg
entlang. Die ihm anvertrauten Kadetten ignorierte der Nelbulunier vehement.
Es gehörte nicht zu seinen Aufgaben Kinder zu betreuen, er war ein
Sicherheitsoffizier und keinen Babysitter. Andvana-Gor, der Oberste Ausbilder
auf der Liberator, einem von fünf Schulschiffen der Clener-Gilde, sollte die
Kadetten zur Prüfungstempel begleiten. Aber der Stümper stürzte beim Verlassen
des Shuttles und brach sich das Bein. Jetzt lag Dieser gemütlich auf eine Liege
und wartete darauf, dass das medizinische Personal ihm abholte. Dafür musste
er, ein Kampferprobter Offizier, seine Arbeit machen. Rataldis fragte sich, ob
Andvana-Gor nicht mit Absicht der Unfall verursacht hatte, um die lästige
Aufgabe zu entgehen. Rataldis hasste der Planet Talpa, er hasste die hinter ihm laufende Kadetten, hasste der ständigen Vogelgesang und er hasste Andvana-Gor, der ihm diese unzumutbare Aufgabe aufgebürdet hatte. Ragdaris wusste nur zu gut, dass es nicht lange dauern würde, bis die Plagegeister anfangen würden ihm zu nerven. Noch während er das dachte, blieb einer der Kadetten stehen.
»Hast du das gehört? « Der frischgebackene Clener-Gilde
Absolvent verharrte auf der Stelle, während er zu horchen versuchte.
»Da ist nichts, lauf weiter. Wenn du bei jedem Geräusch stehen bleibst,
brauchen wir mehrere Tidagas, um unseren Zielort zu erreichen«. Den
Sicherheitsoffizier, schüttelte den Kopf. Als er seinen Weg fortsetzte, rollte
er genervt seine in zwei Reihen angeordneten fünf Augen in entgegengesetzten Richtungen. Er hatte
nichts viel übrig für Kinder, erst recht nicht für welche, die meinten alles zu
wissen. Er war ein erprobtes Gilde-Mitglied, viele Jahre war er bereits ein
treuer Diener der Zunft. Jetzt vergalt die Bruderschaft sein opferungsreicher
Dienst bei den Clenern damit, dass er ein paar gerade von der Akademie entlassene
Kadetten, hüten musste. Er fühlte sich erniedrigt. Hatten sein Vater und dessen
Vater nicht tapfer gegen alle Gefahren gekämpft, welche die Anomalien mit sich
brachten? War sein Onkel nicht als Held in den Kosmischen Fluss zur letzten
Ruhe gebettet worden? War sein Bruder nicht ein hoch dekorierter Gilder als er
sich aus dem Dienst zurückzog, um eine Verbindung einzugehen? Er selbst trat
seit langen auf der Stelle, dunklen Mächten verhinderten sein Aufstieg
innerhalb der Reihen der Clenern. Die große Mutter und der Knabe hatten ihm vor
langer Zeit der Rücken zugekehrt, den Grund wusste er aber nicht. Jetzt musste
er diese sinnlose Aufgabe übernehmen, es war den dreien hinter ihm trottenden
Kadetten anzusehen, dass sie niemals die Anforderungen eines Gilders erfüllen
würden. Am meisten mangelte ihnen an Disziplin. Als wäre das nicht genug, begannen
sie jetzt auch noch zu zittern, weil die Verästelung der Bäume in Wind knackte.
„Wer weißt, welche Gefahren uns bevorstehen“ Rataldis schloss resigniert für ein paar Egdunodsens die Augen,
schreckliche Szenarien entstanden vor sein inneres Auge, wo er jedes Mal in
Kosmischen Fluss endete. Seine Wut wuchs, in seinem Kopf stolperten unzählige
Möglichkeiten, wie er sein Leben verlieren würde, übereinander. »Nur weil diese
nutzlosen neuen Clenern beim ersten Geräusch in Panik geraten, werde ich heute
nicht mein Weg zu große Mo°ria antreten, nicht heute«, murmelte Rataldis
für sich, während er sein Schritt beschleunigte. »Schlaf nicht ein, wir haben
ein weiter Weg vor uns«, rief er ohne sich um zudrehen. Fest entschlossen nicht
sein Leben an den Tag zu verlieren achtete er genau wo seine drei Füße
platziert werden konnten. Es war an der Zeit, die dunklen Mächte, welche seinem
Weg versperrten, zu vertreiben. Ihn blieb einzig, die Götter anzuflehen, auf
dass sie ihm beschützen mögen. „Während meines nächsten Besuchs auf Nebulu
werde ich zu dem Bergtempel pilgern, einigen Opfern darbieten, damit die Götter
den mir vorbestimmten Weg ebnen. „Die göttliche Mutter“ dachte der
Nebulunier „wird mir danken, indem sie mich zu den für mich bestimmte Ehre
verhilft. Der Knabe wird das Beispiel folgen“. Selbstzufrieden über diese
geplante List, setzte der Nebulunier sein Weg unbeirrt fort. Er marschierte der
Pfad hinauf, ohne darauf zu achten wo die ihm anvertrauten Schutzbefohlenen
waren.
Rob-Ert 18 ahnte nichts von den Gedanken des vor ihm laufenden
Offiziers, er kämpfte mit sich. Der junge Murianer, war klug genug, um zu
wissen, welchen Eindruck
durch sein Verhalten entstand, wenn er bei jedem Anzeichen von Bewegung
erschrak. Schweigsam setzte er sein Weg fort, trotzdem konnte der
Nachwuchs-Gilder sich des Eindrucks nicht erwehren, Etwas oder jemand würde sie
folgte. Was hatte sein Vater immer gesagt? „Vertraue deinem Instinkt“.
Dank dieses Rats hatte sein Bruder Rob-Ert 17 viele gefährliche Missionen
überstanden. Auch sein Vater Rob-Ert 16 hatte seine Dienstzeit bei dem Clenern
ohne zurückbleibende Schäden absolviert.
Rob-Ert 18 konzentrierte sich auf den vor ihm liegender Weg. Es war sein
erster Einsatz, von seinem Verhalten hing es ab, ob er zu Prüfung zugelassen
werden würde und somit, zu ein vollwertiger Clener-Gilder steigen würde. Es war
von seinem Gebaren abhängig, ob die Clener-Gilde ihm mit offenen Armen aufnahm
oder als ungeeignet ablehnte. Rob-Ert 18 wollte sich nicht ausmalen, was eine
Ausschließung für seine Familie bedeuten würde. Er verlor sich für ein paar
Sekunden in der Erinnerung an den Tag, an den Sein Bruder Rob-Ert 17 nach Hause
kam. Der gelbe Stern war alles was Rob-Ert 18 sah, alles andere wurde von
diesem Anblick überdeckt. Er zwang sich in die Gegenwart zurück. Sollte die
Gilde ihm ablehnen konnte er seine Eltern niemals unter den Augen treten. Er
folgte großen Spuren, sein Vater hatte es bis zum Kommandant gebracht bevor er
die Gilde verließ um eine Verbindung einzugehen. Auch seine Mutter Lar-Ena 26
war eine gute Gilderin gewesen. Als Oberärztin hatte Sie während Ihrer
Dienstzeit viele Gilder das Leben gerettet. Und sein Bruder war mittlerweile
erster Offizier auf der „Iridis“, das Flaggschiff der Clener-Gilde. Rob-Ert 18
hoffte, nach bestandener Prüfung ebenfalls dahin versetzt zu werden, wieder
schweiften Rob-Ert 18´s Gedanken ab, er sah sich vor einem Spiegel, den
begehrten gelben Stern seine Stirn zierend. Abzeichen in Mehreren Reihen
schmückten die rechte Brustseite seine Uniform-Jacke. Ohne es zu merken wurde
der künftige Clener langsamer. In Augenwinkel nahm er war, wie Etwas zwischen
den an Wegessrand wuchernden großen Blättern huschte. Ein Knistern in Unterholz
war hörbar gewesen. Der Kadett blieb abrupt stehen. Er lauschte, aber der
Augenblick war vorüber, alles war wieder ruhig. Abgesehen von den Vögeln, die
sich zwar nicht zeigten, dafür aber die gesamte Umgebung mit ihrem
einzigartigen Gesang füllten. Die verschiedenen Töne unterschieden sich sehr
von einander und doch, resultierte daraus ein harmonischen klang.
Auch wenn der Sicherheitsoffizier nichts davon hören wollte, sie waren
nicht allein, dessen war sich der Kadett sicher. Es dauerte eine Weile, bis er
bemerkte, wie weit die Gefährten sich von ihm entfernt hatten. Wieder kam ihm
der Grund in den Sinn, warum er sich auf diesen Planet befannd. Er musste sich
auf die Prüfung konzentrieren, wenn der Stern auf seiner Stirn Einzug halten
sollte. Geister zu jagen gehörte nicht zu dieser Mission. Rob-Ert 18 setzte
sich wieder in Bewegung, um die Begleiter einzuholen. jedoch beschlich ihm
wieder das Gefühl unter Beobachtung zu stehen, Merkwürdige Schatten, die von keinem
Baum stammen fielen auf dem gelb-roten Boden. Langsam sich drehen schaute er
sich abermals um, die Empfindung unbekannte Weggefährten zu haben verursachte
ihm ein sehr unangenehmes Gefühl in der Magengegend. Seine für Murianer
untypische Neugierde stichelte an ihm, damit er sich umschaute. Er hätte gern
gewusst, ob es freundlich oder feindliche Weggefährten waren, die sein Weg
kreuzten, jedoch musste er Rataldis und die anderen Prüflinige einholen, so
zwang er sich weiter zu gehen. Rob-Ert 18 schaute zum Himmel, eine Lila farbige
Wolke zog am Ihm vorüber, wieder schaute er zu dem Grün um ihm herum, manchmal
schienen sich Figuren abzuzeichnen. Wieder schaute er zum Himmel hinauf, die
Wolken gaben die blaue farbige Sonne frei, aber das war sicher nicht der Grund,
warum seine Augen durchsichtige Figuren in einige Gewächse zu sehen schienen. Abermals
blieb er stehen, langsam streckte er seine Hand zu eine art Palme. Der Stamm
war nicht so rau wie es aussah, es fühlte sich weich und warm an, der Mantel
seines Vaters fühlte sich genauso an. Die Blätter an den Zweigen sahen hart und
scharfkantig aus, als Rob-Ert 18s Fingern danach griffen, dachte der junge
Kadett eher ein Büschel seidenweiche Haare zu berühren, die Haare seine Mutter
kamen ihm dabei in den Sinn.
Seine Überzeugung nach, konnte der Planet Talpa nicht so einsam sein, wie
es auf dem ersten Blick wirkte, aber da in ganzes Multiversum keine
transparenten Geschöpfe gab, mussten seine Augen ihm ein Streich spielen. Für einen
Botaniker war Talpa sicher ein Schlaraffenland, so ein Gewächs wie er eben
getastet hatte, war ihm vollkommen unbekannt und das war nur einer von vielen.
Die Vielfalt an ihm unbekannten Pflanzen war überwältigend. Er strengte sich
etwas zu hören, auch wenn keine Hinweise gab, er konnte das Gefühl etwas oder
jemand wäre in seine unmittelbare Nähe, nicht ignorieren. Für ein Moment
wünschte sich der junge Kadett ein Verluzer zu sein, Andvana-Gor hätte sicher
sofort gehört, was ihm gerade entging. Die Verluzer Ohren waren wie ein Radar,
der jede noch so winzigen Geräusch wahrnahmen.
Der Planet Talpa war an fünfter Stelle eines
namenlosen Sternsystems in einer nebligen, winzigen Galaxie, die sich wiederum
innerhalb des Sternenbildes Chameleon befand. Die winzige Galaxie war nicht nur
für die Planetenbewohner des in der naheliegenden Milchstraße befindlichen
Planeten unsichtbar. Die allgemeine Meinung, es würde an dieser Stelle nichts
außer Dunkelheit existieren, hatte sich die Gilde zunutze gemacht. So schufen
sie einen Ort, an den die Clener-Bildungsstätte-Absolventen ohne
unvorhergesehene Zwischenfälle der letzten Prüfung absolvierten.
Die Kadetten wussten, dass jeder Gilde-Angehöriger seine Prüfung auf
Talpa bestanden hatte. Trotzdem war jeder Versuch von den Offizieren, am Bord
der „Liberator“, Informationen über dem Planeten zu erhalten, gescheitert. Mit
jeder neuen Frage hatten die drei Kadetten immer mehr das Gefühl gegen eine
unsichtbare Mauer zu rennen, in der dumme Überzeugung gefangen, unverletzt auf
der anderen Seite zu gelangen. Der Angriff auf einen Felsenkrieger versprach
mehr Erfolg. Keiner an Bord der „Liberator“ war in der Lage Auskunft zu geben.
Es schien als würde die Besatzung, die allgemeine Sprache unter den Clenern
nicht mächtig sein, oder von einer kollektiven Amnesie erfasst worden zu sein.
Jede noch so harmlose Frage in Richtung Abschlussprüfung blieb unbeantwortet. Jetzt
war er hier, auf dem Weg zu Prüfertempel und vertrödelte die Zeit mit imaginären
Feinden. Rob-Ert 18 beschleunigte seine Schritte, Rataldis hatte Recht, er sah
überall Gespenster.
Einige Meter vor dem zur Vernunft
gekommenen Rob-Ert 18 waren die zwei Mitprüflinge, die
Elfe Alatáriël Tasartir und der Elf Findecáno Alcarin, stehen geblieben. Sie
waren sich nicht sicher, hatten sie tatsächlich ein Geräusch aus dem Gebüsch
gehört oder war es Einbildung?
Unerwartet drehte sich Rataldis um, »Murianer, komm
endlich her, ich habe keine Lust dich suchen zu müssen. Und Ihr«, damit
richtete sich auf die beiden Elfen, »ihr habt kein Grund stehen zu bleiben, der
Weg ist noch lang und für Anfänger wie ihr, sehr beschwerlich«. Rataldis
schaute wieder nach vorn, er lief weiter mit nur ein Ziel vor Augen, der
Prüfertempel zu erreichen. Der Schmale Weg war voller Wiegungen, rasch war der
Sicherheitsoffizier hinter einige hohe Gräser verschwunden. Nur seine Stimme
war noch hörbar, »Wir haben nicht ewig Zeit, beeilt euch und bleibt hinter
mir«.
Die Elvessomnan schritten zwar hinter Rataldis, wurden aber langsamer. Als
sie soweit zurückgefallen waren, dass sie mit Rob-Ert 18 zusammentrafen,
berichteten sie über das entstandene Gefühl nicht alleine zu sein. Es war unwahrscheinlich,
dass alle drei, in gleichen Moment, die gleiche Einbildung erfuhren.
»Bist du dir ganz
sicher? « Rob-Ert 18 zweifelte nicht an den Empfindungen seiner Kameraden,
hakte dennoch nach um jeden Zweifel auszuräumen. Die Elfen bestätigten nur das,
was er die ganze Zeit vermutete. Das stellte sie vor die Fragen, schwebten sie
in Gefahr? Wenn ja, könnten sie etwas tun und sollte auch hier die Antwort
positiv fallen, war zu ersinnen, was getan werden konnte. Sie waren sich in
klaren, sie waren einfache Kadetten auf dem Weg zu ihrer Abschlussprüfung, sie
hatten nicht die Erfahrung eines langjährigen Clener-Mitglieds wie Rataldis
eines war. Aber, war Rataldis tatsächlich so erfahren? Zugegeben, er war schon
viele Jahre Gilder, aber er hatte nichts gemerkt und als Rob-Ert 18 ihm
aufmerksam machen wollte, hat er die Beobachtungen des jungen Kadetten als
unsinnig abgetan. Was sollten sie also tun, um Klarheit zu bekommen? Eins war
ihnen sofort klar, Rataldis war keine Anlaufstelle.
»Ja, ich bin mir vollkommen sicher«, beteuerte
Findecáno Alcarin.
»Ich mir auch«, unterstützte die zierliche
Alatáriël Tasartir die Aussage ihren Artgenossen.
»Ja, ich verspüre auch seit einer ganzen Weile das
Gefühl verfolgt zu werden. Als ich es äußerte, meinte Rataldis es wäre nichts«.
Rob-ert 18 rieb nachdenklich über den Rand seines winzigen, rechten Ohrs. Eine
Geste, die er sich schon in sehr jungen Jahren von seinem Vater abgeschaut und
verinnerlicht hatte.
»Glaubst du das auch? « Alatáriël Tasartir schaute
Rob-Ert 18 mit zusammengekniffenen Augen an.
»Ich habe versucht es mir auszureden, aber ich kann nicht anders, ich
fühle mich verfolgt. Etwas oder jemand ist uns sehr nahe«.
Die mit der umgebenden Natur verbundenen Elfen
spürten deutlich, dass sie nicht alleine waren, rief sich der Murianer in den
Sinn. „Wir haben diese Fähigkeit zwar
nicht, dafür aber ein viel komplexeres Gehirn, das viel mehr Daten gleichzeitig
verarbeiten kann, auch visuelle Reize, die andere entgehen. Im Vergleich zu
anderen Rassen können wir dreimal schneller Hinweise verwerten. Anhaltspunkte,
die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun zu haben schienen, kann ich
in Bruchteil von Egdunodsens analysieren, gestellte Aufgaben in der gleichen
Zeitspanne lösen. Zusammen konnten wir dieses Rätsel lösen“. All diesem
Gedanken, entstanden in den Kopf des jungen Murianer und wurden analysiert,
während eines einzigen Wimpernschlags. Dann hörte er sich sagen, »Wir dürfen
Rataldis nicht verlieren, alleine könnten wir von Weg kommen. Wenn der Weg sich
später gabelt, wissen wir nicht welcher Richtung wir nehmen müssen«. Innerlich ärgerte
er sich, um die verpatzte Chance ein Rätsel zu lösen.
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren machten sich
die Kadetten daran der vor ihnen laufenden Rataldis einzuholen. Obwohl sein
Wegführer die Bedenken bezüglich eines Geräusches als unwichtig abgetan hatte,
analysierte der Prüfling alles um sich herum, während er den anderen folgte.
Als die beiden Elfen vor ihm begannen wieder langsamer zu werden stolperte er
fast über sie. Ein Blick genügte, um sich zu verstehen, Rob-Ert 18 wusste, dass
er sich nicht geirrt hatte. Etwas oder jemand folgte sie und seine Gefährten
waren genauso erpicht darauf die Sache auf dem Grund zu gehen, wie er selbst. Rataldis
und der Weg zu Prüfungshalle gerieten in Hintergrund.
Schon in Kindesalter hatte Rob-Ert 18 selbst unter
Murianischer Maßstäbe, eine außergewöhnliche Auffassungsgabe. Der Murianer gilt
in den Bekannten Universen als Inbegriff von Präzision, nur Mechanische
Denkmaschinen sind in der Lage ein Murianer zu übertrumpfen, daher werden diese
als würdige Gegner angesehen, ein Murianer wird stets der gebührende Respekt
gezollt. Wobei Murianer nicht von Geburt an so entwickelt sind, erst nach dem
Übergang in das Zwischenalter erreicht das dritte Gehirn der Ort am dem diese
Fähigkeiten ihren Ursprung haben. In diese fünf Jahre, entfaltet das
Murianische Gehirn sein ganzes Potential. Bei Rob-Ert 18 war es anders, er
hatte schon als Kind Astronomie-Aufgaben gelöst, gleichzeitig katalogisierte er
die sich im Multiversum wiederholenden Gattungen in weit voneinander
existierenden Galaxien und lernte die Lexionen, um später ein Gilder zu werden.
Nebenbei erdachte der kleine Rob-Ert 18 neue Strategien um seinen Vater endlich
in 3-dimensionale Schach zu besiegen. Allerdings war sein liebster Zeitvertreib
das Lesen von alten öffentlichen Berichten seines Vaters.
Der junge Murianer blieb einen Moment stehen, das
mulmige Gefühl beobachtet zu werden übermannte ihm, Rataldis wurde sicher bald merken, dass sie nicht hinter
ihm waren, jedoch war das ihm sich bietenden Rätsel stärker als die Sorge um
Rataldis Zorn. Mit einem Auge auf dem Weg gerichtet, in der Erwartung, dass ein
zorniger Rataldis hinter der nächsten Biegung auftauchte, durchforsten die
Kadetten die um sie liegende Vegetation, da diese die einzige Möglichkeit bot,
um sich zu verstecken. Nach gründlicher
Überprüfung der Umgebung, setzten sie enttäuscht den Weg fort. Wie sie es
vermutet hatten, hatte Rataldis ihren
fernbleiben bemerkt und war zurückgekehrt.
---
In Shuttle saß Andvana-Gor auf sein Posten, die
Beine hatte er auf den Stuhl des Copiloten gelegt. Links von ihm saß Chrûb-‘Ley Arêish, die Kapuze des weißen
Gewandes bedeckte das Gesicht, so dass es unmöglich war zu erkennen ob es sich
um einen Mann oder eine Frau handelte.
»Glaubst du, dass alles gut gehen wird?« Andvana-Gor nahm ein Schluck von einer grünlichen Flüssigkeit.
»Glaubst du, dass alles gut gehen wird?« Andvana-Gor nahm ein Schluck von einer grünlichen Flüssigkeit.
»Du hast sie ausgebildet,
sie werden die Situation meistern«. Chrûb-‘Ley Arêish legte eine blaue knorrige
Hand auf der Brust, während seine Rechte, mit nach oben gedrehter Handfläche,
sich in Richtung Andvana-Gor streckte.
»Ich sorge mich nicht um
die Kadetten, sie sind jede Situation gewachsen. In den letzten
Ausbildungszyklus konnte ich denen nicht mehr viel lehren können. Eigentlich
habe ich einiges von den dreien gelernt. Meine Sorge gilt Rataldis, er ist
nicht geeignet um jemand, geschweige eine Gruppe anzuführen«. Andvana-Gor
schaute verdrießlich auf dem Behälter seines Drinks.
Chrûb-‘Ley Arêish neigte
der Kopf zur Seite, »Deswegen ist Rataldis nicht alleine, deine Kadetten werden
ihm von jeder Situation retten können«. Die dreifach, in drei Tonlagen
klingelnde Stimme klang amüsiert.





Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen