Welten kreieren, Figuren entstehen
lassen, die Fantasie freien Lauf lassen.
Fantasie benötigen wir, egal was wir schreiben. Ich kann kein
Horror, Krimi, oder sonst irgendetwas schreiben, wenn mir die Ideen wegbleiben.
Alles was uns täglich geschieht, kann in der Geschichte einfließen, aber es sollte
spannend sein. Dass ich ein Pfund Äpfel gekauft habe, ist nicht so interessant,
aber wenn ich durch einen mittelalterlichen Markt laufe, rechts und links des
Weges die Gaukler dabei sind seine Vorstellungen zu geben, die Marktschreier ihre
Wahre Feilbieten, bin ich dadurch vielleicht abgelenkt. Der große, in dunkle
Gewänder gehüllten Mann, der mich zu Boden wirft, bemerke ich erst, als es zu
spät ist. Die zuvor gekaufte Äpfeln rollen in alle Himmelsrichtungen. Verschmutzten,
hungrigen Kindern stürzen sich auf das rote, glänzende Obst. Ich versuche aufzustehen,
aber ein stechender Schmerz an meine linke Seite hindert mich daran. Zwei
älteren Frauen eilen mir zu Hilfe, die meisten Passanten jedoch sind nur mit
sich beschäftigt und ignorieren mein Missgeschick. Der leeren Korb wird mir von
einer gerunzelten Hand gereicht, wer das tut, kann ich nicht sehen, denn die
Person ist schnell in der Menge verschwunden. Ich fasse an meine schmerzende Seite
und stelle fest, dass mein Geldbeutel verschwunden ist. Wie soll ich, dass die Herrschaften
erklären? Sie werden denken, ich habe das Geld gestohlen. Was soll ich jetzt nur
tun. …
Wie gesagt, wir benötigen unsere Fantasie, um etwas zu
schreiben. Aber es gibt auch das Genre Fantasy, da wo noch nie gesehene
Geschöpfe existieren, noch nie gehörte Sprachen zu vernehmen sind, Landschaften,
die uns die Sprache
berauben vor unser inneres Auge beim Lesen entstehen. Magie
versteckt sich in hinter jeden Baum, hinter jeder Blumenvase, in jede dunkle
Ecke. Die Bedrohungen sind groß und faszinierend, ob es sich um Drachen handelt
(Smaug, in der Hobbit) oder um das Nichts (Die unendliche Geschichte). Auch ein
böser Zauberer kann die Gefahr darstellen, (habe gerade der Titel nicht parat)
oder ein machthungriger Groß-Vizier, der das Reich an sich reißen will. Letztendlich
kann alles eine Gefahr bedeuten, wie die Seuche in das Buch D’ni, der die
gesamte Bevölkerung dahinraffte.
Entwerfen Sie eine Figur, die nur in Ihre Welt gibt. Welche Defizite
hat diese Rasse? Womit konnte diese geschadet werden? Entwerfen Sie auch ein
Antagonist, bedenken Sie, dass der Antagonist nicht unbedingt ein Mensch,
beziehungsweise ein Vertreter die von Ihnen erschaffene Rasse sein muss. Ein
Tier, eine Seuche, eine Bedrohung aus dem All, alles ist möglich. Geben Sie
ihre Figuren Stärken, aber auch Schwächen. Auch der Antagonist sollte eine sympathische
Seite haben. Auch wenn dieser, der Held nachdem Leben trachtet, sollte der
Leser etwas Mitgefühl für ihm entwickeln.
Richard Armitage ist der Einzige, der mich dazu gebracht
hat, Mitleid mit Guy of Gisborne zu haben. Natürlich ist er ein guter
Schauspieler, aber der, der das Drehbuch geschrieben hat, hat eine Menge damit
zu tun. Ich habe so viele Fassungen von Robin Hood gelesen und gesehen, aber
Guy of Gisborne habe ich immer nur gehasst, bis Richard Armitage dieser
verkörperte. Diese Figur war sehr gelungen.
Sorgen Sie dafür, dass der Leser schwierig findet sich für
eine Seite zu entscheiden.
Wünsche Ihnen schöne Ideen und einen schönen dritten Advent.
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