Als mein Sohn seinem ersten Computer bekam, war ich auf dem neuen Mitbewohner sehr neugierig, Untermieter Compi, zeigte wiederum nicht die geringsten Interessen an das fraternisieren mit den anderen Einwohnern unser bescheidenen Heims. Ich beschloss die kalte Schulter zu zeigen, wer will das schon. Ich habe es nicht nötig mit einem Haufen Schrauben, Prozessoren und Kabeln Kontakt zu Pflegen. Ich bin ein Mensch der von E-Mails und Chatrooms wenig bis gar nicht hält. Es ist schön, Geschäftspartnern und Menschen die man gern hat schnell eine Frage oder ein Gruß senden zu können aber an sonnten bin ich altmodisch, ich schwöre auf dem Brief und das Telefon. Compi tat seinerseits nicht unbedingt großen Anstrengungen um meine Freundschaft zu erlangen, so dachte ich, es ist nicht notwendig ein schlechtes Gewissen zu haben weil ich den nicht benutze. Wir gingen ein Kompromiss ein, wir ignorierten uns in beidseitiger Einverständnis, es ging nach dem Motto tust du mir nichts, lasse ich dich auch Leben. Wir versuchten in den uns zu Verfügung stehenden Raum, miteinander aus zukommen in den wir vermieden dass unsere Wege sich kreuzten. Ja, die Vereinbarung habe ich, jetzt, elf Jahre später, wieder getroffen mit Charlotte und Beatrice, die achtbeinige Damen leben die eine in der Küche und die andere in Badezimmern.
Mit Mitbewohner Compi ging es solange gut bis ich heraus fand dass in der Welt des WWW fast alles zu finden ist an Informationen und Literatur. Ich bin eine Bücher Fanatikerin, aber ich kann leider nicht jedes Buch kaufen die ich gern hätte. Erstens habe ich kein Platz mehr (meine Bücher parken in den Regalen bereits in zweite Reihe und einige sogar in der dritten) Zweitens bei mancher Buch muss man sich wirklich überlegen ob man diesen Monat tatsächlich ohne Essen und Trinken auskommen kann und will.
Ich hatte diese Entdeckung gemacht, jetzt hatte ich das Problem an das Objekt meiner Begierde (Infos und neue Bücher) ran zukommen. Ich ging zu dem überheblichen Mitbewohner und führte ein Kurzes Gespräch, um genau zu sein ein Monolog den so ein Gerät der sich einbildet das beste zu sein seit der Erschaffung des Universums, lässt sich nicht auf ein Gespräch herab mit eine einfache Sterbliche die noch keine Ahnung von Bits und Bytes hat. dabei wusste ich schon damals das ein Byte genau acht Bits entsprach. Mich traf aus heiteren Himmel die Erleuchtung und Ich erkannte meine Überlegenheit, ich habe Hände mit der ich Strom ein und ausschalten kann. Mit selbstbewusster Haltung druckte ich auf den Schalter, kurz dachte ich über die Tatsache nach „ mein Sohn war in der Schule und ich war auf mich gestellt“. Was sollte schon passieren? Explorieren würde es sicher nicht und wenn ja, hatte mein Kind immer noch sein Vater, es ging inzwischen um die Macht des Stärkeren. Nach eine Stunde war ich mehr als gelangweilt, ich schaltete inzwischen meine Meinung nach zu genüge gedemütigter Kasten wieder aus und ging Einkaufen, als ich nach Hause kam hörte ich nur aus der Ferne „Fass der Computer nie wieder an“
Mein erster Gedanke –diese hinterhältigen verräterischen Kasten wirf der Federhandschuh, aber ich habe kein Problem es aufzuheben- Ich antwortete einfach „ Ah???!!!???“, Der in Moment leicht zorniger junger Mann der mir entgegen kam, atmete tief ein und versuchte mich mit vorgetäuschter Ruhe aufzuklären. Es stellte sich heraus das ich mit mein ausschalten (ohne herunterfahren woher sollte ich es wiesen) einige Daten unwiederbringlich verloren wahren, Daten an der er zwei Tage samt Abende, wen ich ehrlich bin bis tief in der Nacht gearbeitet hatte, mein Baby war ungehalten und ich konnte ihm gut verstehen. Ich versuche eine faire Mutter zu sein und muss daher zugeben dass sein Ärger mehr als berechtigt war. Ich hielt erst mal Abstand von dem Verräter (Compi) konnte, aber diese Niederlage nicht hinnehmen.
Einige Tage später versuchte ich es erneut, diesmal wusste ich wie das Gerät auszumachen war, ich möchte hier voller Stolz berichten dass keiner es gemerkt hat, aber als meine Ansprüche größer wurden musste ich um Hilfe bitten. Mein Sohn war der Meinung wenn ich mit dem Gerät umgehen möchte, sollte ich selbst damit arbeiten. Seine Freunde, die der verbalen Austausch beiwohnten, waren sehr skeptisch ob das die richtige Entscheidung war. Alle standen um mich herum und redeten auf ihm ein mich nicht ans gerät zu lassen, sie erzählten schlimme Anekdoten über ihre eigenen Eltern und wie lange es gedauert hätte die Schäden zu beseitigen, mein Sohn war Tapfer, er meinte auch ich muss erwachsen werden und ohne fremde Hilfe durchs Leben gehen, er würde schließlich nicht ewig da bleiben. Ich befolgte die Anweisungen der Jungs fest entschlossen, mich des geschenkten Vertrauens für würdig zu erweisen, ich war diesen Vertrauen schon fast gerecht geworden, als ich versehentlich die falsche Taste druckte, da stand mein tapferer Sohn von sein Stuhl auf, kam zu mir und sagte „ich mache es, Du bist in Stande und löschst das gesamte Internet.“ Ich habe mir ein paar Tage später von Bekannte erklären lassen das ich nicht so begab bin, ich kann das Internet nicht löschen, die Erklärung wurde von lauten Gelächter begleitet.
Mein Sohn fürchtete um die Sicherheit seines viereckigen Freundes und machte mir es immer schwerer mit dem Freundschaft zu schließen durch immer neue Codes die mir nicht erlaubten dem Computer zu benutzen. Es war nicht leicht, aber ich weiche, sicher nicht die Herausforderung aus. Ich musste zwar immer wieder heraus finden wie die Passwörter zu umgehen wahren, aber man wächst bekanntlich mit der Aufgaben die einer gestellt werden.
Einige Tage später, Ergänzung: Gestern Abend, habe ich der Computer ins Coma versetzt, ich habe die falsche Taste gedruckt und Compi war so beleidigt dass Dieser mein Account gelöscht hat, vierundzwanzig Stunden habe ich alles versucht um es wieder herzustellen, mit dem einzigen Erfolgt dass der Computer innerlich jetzt sauberer ist als bei der Lieferung. Ich sah mich schon bei der Versuch mein geliebter Sohn zu erklären warum Er Stunden damit verbringen würde die Festplatte zu löschen und alles wieder eingeben, ich hörte in Geiste bereits seine Vorträge für die nächsten sechs Monate, Thema: Warum Du der Computer nie anfassen sollst. Wie immer wollte ich es gar nicht dazu kommen lassen und wandte mich an den der mich noch nie in Stich gelassen hat, Ich führte ein kurzes Gespräch mit Gott. Ich versprach nie wieder irgendetwas mit dem Computer anzustellen von den ich keine Ahnung habe, mit anderen Worten ich schreibe damit und gut ist. Er möge mir helfen und wie immer wurde ich in seine unendliche Güte erhört. Zwei Klicks und ich hatte alles wieder da.
Ich sage mir immer: so ein elender Mensch kann ich gar nicht sein, Gott hat mich nie in Stich gelassen, ich konnte jetzt der Account wieder herstellen, ich weiß wie es geht, aber ich habe mein Wort gegeben, ich werde es nicht tun, die paar Minuten Arbeit werden mein Sohn nicht in irgendwelche Terminliche Probleme stürzen.
Den Computer haben wir leider nicht lange gehabt, die wurde uns gestohlen. Danach hatten wir zwei weitere und obwohl ich keine von denen Kaputt gemacht habe, habe ich bis heute noch keine rechte Freundschaft mit dem Compi machen können.
Ich bin heute ganz stolz auf mich, ich finde ich habe viel gelernt in Umgang mit dem Computer, das meiste selbst herausgefunden. Ich mache mich ungern lächerlich mit Fragen die heute ein achtjähriger beantworten kann. Ansonsten habe ich der ECDL gemacht, HTML gelernt und diverse andere Programme gemeistert, aber in großen und ganzen sind mein eingebildeter Mitbewohner und ich bis heute noch keine Freunde und wir werden nie wirkliche Freunde werden, aber wir haben gelernt einander zu respektieren und solange Compi mir nichts tut, werde ich ihm auch nicht angreifen. Mein Sohn lebt jetzt weit weg, aber dank Compi ist dieses „weit weg“ näher gerückt. Dafür muss ich Compi dankbar sein.




Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen